INNOVATIVE INDUSTRIE
Ein fl ächendeckendes Digital-Asset-Management liefert eine solide
Datenbasis, zum Beispiel über die offene und modulare Automatisierungstechnik
des neuen WAGO-I/O-Systems Advanced.
APRIL 2021 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 101
Fotos: Adobe Stock/Egor (1), WAGO (2)
Komponente über ein abgeschlossenes Modul bis hin zur gesamten
Produktion.
Die Digitalisierung der Produktion ist sowohl für kleine als
auch große Unternehmen eine echte Mammutaufgabe. Überall
dort, wo bislang keine Daten erfasst wurden, müssen Sensoren
notwendigerweise installiert werden. Weil in der Praxis die
meisten Firmen nicht auf der grünen Wiese beginnen, erfolgt
die Ertüchtigung des Brown elds schrittweise – eben „One
byte at a time“. Um keine Unterbrechungen des laufenden
Betriebs zu provozieren, bleibt hierbei die bestehende, oft proprietäre
Automatisierungstechnik und damit der Kernprozess
der Produktion unangetastet. Stattdessen wird eigenständig
auf die Feldgeräte zugegriffen und auf diesem Weg die gewonnenen
Signale – so wie es etwa die „NAMUR Open Architecture“
vorsieht – parallel zu den Ebenen der Automatisierungspyramide
bis in die Cloud bereitgestellt.
Entscheidend ist, dass nach der datentechnischen Einbindung
der Feldebene die zentralen Aufgaben – Diagnose, Prognose,
Therapie – nicht allein dem Benutzer überlassen werden. Denn
hier liegt die eigentliche Kernkompetenz des Digital-Asset-
Managements: Auf Grundlage der fortlaufend gesammelten
Informationen entwickelt das System selbstständig Entscheidungsvorlagen,
mit denen die gegebenen Betriebsmittel optimal
im Erstellungsprozess eingesetzt werden. Die gleichermaßen
aufwendige wie kritische Interpretation der Daten entfällt,
wodurch den Verantwortlichen mehr Raum für das weitere
Vorgehen bleibt. Das senkt die laufenden Kosten und erhöht
zudem die Verfügbarkeit einzelner Komponenten, abgeschlossener
Module und nicht zuletzt der gesamten Produktion.
JEDE KOMPONENTE IM OPTIMALEN BETRIEBSPUNKT
Der Nutzen des bestenfalls vollständigen digitalen Abbilds
der Produktion zeigt sich zunächst auf der Komponenten ebene.
Die Transparenz im Feld nämlich gibt dem Instandhaltungsleiter
Aufschluss darüber, ob ein Betriebsmittel auf einen
bevorstehenden Ausfall zusteuert oder völlig unauffällig
innerhalb der regulären Parameter operiert. Die über den
Lebenszyklus erfassten dynamischen Werte gleicht das Digital-
Asset-Management mit vorhandenen technischen und kaufmännischen
Angaben ab. Auf diese Weise entsteht ein umfassender
Fundus an Daten über die Gesundheitszustände aller
relevanten Komponenten. Zeitlich fest de nierte Wartungsintervalle
werden so durch bedarfsgerechte Serviceeinsätze
verdrängt und schließlich die Stillstandzeiten der Produktion
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