NIEDERÖSTERREICH
Mit der Errichtung einer Pilotanlage zur Biokraftstoffproduktion
sowie dem Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs investiert
die OMV in die Zukunft des Raffi neriestandorts Schwechat.
Neue Bausteine für nachhaltige Geschäftsmodelle.
158 NEW BUSINESS • NIEDERÖSTERREICH | APRIL 2021
Fotos: AustroCel Michael Schartner Photography (1), OMV (2)
I m Jahr 1958 wurde der
Grundstein für den Wiederaufbau
der OMV-Raf nerie
Schwechat nach dem Zweiten
Weltkrieg gelegt. Seither hat sich die
Raf nerie zu einem der wichtigsten Arbeitgeber
der Region, einem bedeutenden
Wirtschaftsfaktor und einer unverzichtbaren
Säule der österreichischen Energiewirtschaft
entwickelt.
Die Grundlage für die petrochemische
Integration wurde bereits im Jahr 1969
gelegt, als die erste Ethylenanlage am
Standort errichtet wurde. Eine strategische
Entscheidung, die den OMV-Standort
schließlich zu einer der wettbewerbsfähigsten
Raf nerien in Europa gemacht
hat. Seit dem Ausbau der Ethylenanlage
2005 und der Kooperation mit Borealis
ab 2006 zählt der Standort zu den größten
Kunststoffproduktions-Standorten
Europas.
Investition in Biokraftstoffproduktion
Kontinuierliche Weiterentwicklung hat
die Raffinerie Schwechat auf den Erfolgsweg
gebracht, der sich im Laufe der
Jahre in eine zunehmend nachhaltige
Richtung bewegt. Aktuell wird in eine
Pilotanlage investiert, die nach einem
eigens entwickelten, patentierten Verfahren
Biokraftstoffe der zweiten Generation
produzieren soll. Mittels eines
typischen Raf nerieprozesses wird der
abfallbasierte Rohstoff Glycerin zu Bio-
Alkohol veredelt, der als Kraftstoff-Zusatz
die CO2-Emissionen von Benzin
reduziert. „Nach mehr als fünf Jahren
Forschungsarbeit werden wir nun in
eine ‚Glycerin2Propanol‘-Pilotanlage
investieren und damit einen Beitrag zur
Weiterentwicklung von fortschrittlichen
Biokraftstoffen leisten. Die neue Anlage
wird Teil der bestehenden Wertschöpfungskette
in der Raf nerie Schwechat
sein und ist ein weiterer Baustein eines
nachhaltigen Geschäftsmodells der
OMV“, sagt Thomas Gangl, OMV Chief
Downstream Operations Of cer.
Mit der Anlage wird mittels eines von
der OMV selbst entwickelten Katalysators,
also eines Reaktionsbeschleunigers,
aus Glycerin Propanol (ein Alkohol)
gewonnen. Glycerin fällt als Neben- bzw.
Abfallprodukt bei der Produktion von
Biodiesel, aber auch bei der Herstellung
von Waschmitteln und Seife an und gilt
als fortschrittlicher Einsatzstoff gemäß
der Erneuerbare-Energien-Richtlinie
RED II (Renewable Energy Directive)
der Europäischen Union. Das so
Weiterer Beitrag zur CO2-Reduktion
»Mit dem Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs in
der OMV Raffinerie Schwechat leisten wir einen weiteren
Beitrag zur CO2-Reduktion und für die Klimaziele, für deren
Erreichung Wasserstoff eine zentrale Technologie ist.«
Thomas Gangl, OMV Chief Downstream Operations Offi cer
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