OBERÖSTERREICH
130 NEW BUSINESS • OBERÖSTERREICH | SEPTEMBER 2021
Fotos: Greiner AG (1+2), Greiner/Bio-One (3)
fassenden Strategie, dem Blue Plan,
hat das Unternehmen vor rund einem
Jahr damit begonnen, Strukturen, Prozesse
und die gesamte strategische Ausrichtung
des Unternehmens von Grund
auf neu zu denken, um das Thema Nachhaltigkeit
ins Zentrum zu rücken. Es
geht dabei nicht um kosmetische Veränderungen,
sondern in Teilen sogar um
einen tiefgreifenden, radikalen Wandel,
eine Transformation des gesamten Unternehmens
hin zu einem nachhaltigen
„Green Champion“. Ein radikal neuer
Weg für das neue Jahrzehnt.
Blue Plan umfasst alle Unternehmensbereiche
weltweit und setzt drei Handlungsfelder
in den Mittelpunkt, die als
zentrale Zukunftsthemen bei Greiner
identifiziert wurden: Klimawandel,
Kreislaufwirtschaft und Menschen. Diese
drei Bereiche sind miteinander verwoben
und bedingen einander. „Die
Aufgabe, vor der wir stehen, könnte nicht
herausfordernder sein. Wir brauchen
eine ökologische Modernisierung unserer
Wirtschaft und Gesellschaft“, ist
Kühner von der Dringlichkeit überzeugt.
„Denn die Zeit drängt, das aktuelle Jahrzehnt
wird entscheidend sein. Worten
müssen Taten folgen. Wir wollen ein
Green Champion werden und Nachhaltigkeit
in all unseren Prozessen mitdenken.
Dabei geht es nicht nur um Lippenbekenntnisse,
sondern um ein konsequentes
Hinterfragen wirklich aller
Unternehmensbereiche. Es bleibt daher
keine Wahl: Wir müssen die kommenden
Jahre zu den Goldenen 20er-Jahren der
Nachhaltigkeit und Transformation machen.“
Erste zentrale Schritte auf dem Weg hin
zu mehr Nachhaltigkeit sind bereits gelungen:
Seit Juli 2019 beziehen alle österreichischen
Standorte von Greiner zu
100Prozent zerti zierten Grünstrom,
weitere Standorte weltweit werden folgen.
Die Energieef zienz der Produktion
spielt eine wichtige Rolle auf dem
Weg zur Klimaneutralität. Deshalb sind
Maßnahmen und Projekte in diesem
Bereich wichtig, um Inef zienzen und
Verluste aufzudecken und zu beheben.
2020 konnten Energieeinsparungen von
fast 6.500 MWh erreicht werden, dies
entspricht einer Reduktion von rund
3.000 t CO2-Äquivalenten.
Vom klassischen Industrieunternehmen
zum nachhaltigen Player
Dreh- und Angelpunkt der Veränderung
ist eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
– die große Herausforderung der
kommenden Jahre. In einem zirkulären
System werden Materialien und Produkte
so lange wie möglich wiederverwendet,
aufgearbeitet, repariert und recycelt.
Dadurch ist es möglich, die Lebensdauer
von Produkten zu verlängern und
Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren.
In einem zirkulären Wirtschaftsmodell
werden Ressourcen nicht immer wieder
aufs Neue aus der Natur entnommen,
sondern im Kreislauf geführt. Damit
wird der Raubbau an der Natur und den
verfügbaren Ressourcen gebremst und
unsere Umwelt geschützt. Besonders im
Fokus stehen dabei Kunststoffverpackungen,
aber auch das Schaumstoff-
Produktportfolio. Zu häufig werden
beide Produktgruppen noch thermisch
verwertet oder in Teilen gar deponiert.
In einem zirkulären System wird genau
dies vermieden und die Materialien
werden im Kreislauf gehalten.
Die Umstellung von einem klassischen
Industrieunternehmen hin zu einem
nachhaltigen Player am Markt ist zweifelsohne
ein Kraftakt, der nur gemeinsam
gemeistert werden kann, erläutert Finanzvorstand
Hannes Moser: „Die Kraft,
die dafür notwendig ist, können aus
unserer Sicht nicht einige wenige aufbringen.
Wir werden die Ideen und die
Veränderungsbereitschaft all unserer
11.494 Mitarbeiter:innen unterstützen
müssen, um Nachhaltigkeit bei Greiner
konsequent voranzutreiben und unserer
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht
zu werden. Niemand kann uns
diese Aufgabe abnehmen.“ BO
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