OBERÖSTERREICH
Der im Bezirk Schärding angesiedelte Fahrzeugbauer Schwarzmüller
hat mit einem Halbjahresumsatz von 210 Millionen Euro
das Niveau vor der Pandemie wieder erreicht.
Wieder auf Kurs.
152 NEW BUSINESS • OBERÖSTERREICH | SEPTEMBER 2021
Fotos: Schwarzmüller Gruppe
M it einem Halbjahresumsatz
von 210 Millionen Euro hat
die Schwarzmüller-Gruppe
das Niveau vor Corona wieder
erreicht. In den ersten sechs Monaten
2021 wurden 5.348 Fahrzeuge in den vier
Werken des Unternehmens gebaut. Damit
fährt der oberösterreichische Premiumhersteller
auf Plan: Vorgesehen ist
ein Plus von zehn Prozent gegenüber
2020 mit einem Gesamtumsatz von
400Millionen Euro (2020: 366 Millionen
Euro). Die Auftragseingänge sind sogar
deutlich über Plan. Materialknappheit
lasse eine höhere Auslastung aber derzeit
nicht zu, berichtete Schwarzmüller-CEO
Roland Hartwig Anfang Juli am Unternehmenssitz
Hanzing in Freinberg bei
Schärding. 400 Millionen Euro wäre der
bisher höchste Jahresumsatz.
Marktführerschaft erhalten
Angetrieben wird der Boom von der
neuen Fahrzeuglinie POWER LINE für
den Fernverkehr. 55 Prozent der Produktion
oder 2.950 Stück entfallen auf dieses
Segment. Bau und Infrastruktur machen
demnach 45 Prozent oder 2.400 Stück
aus. Das Verhältnis der vergangenen
Jahre hat sich damit umgekehrt, was auf
den aktuell größeren Nachholbedarf im
Fernverkehr zurückzuführen ist. Doch
auch die POWER LINE sei mittlerweile
ein Nischenfahrzeug, das sich von einem
Standardanhänger deutlich abhebt, betonte
Hartwig. Das entspreche der strategischen
Ausrichtung, Fahrzeuge für
anspruchsvolle Transporteure zu liefern,
die mehr Leistung von ihrem Equipment
verlangen. Bei Bau und Infrastruktur
dominieren Kipper und Schubbodenanhänger,
auch die Hüffermann-Behältertransporter
stehen hoch im Kurs. Zum
Beispiel in Österreich und Polen, aber
auch in Deutschland verkaufe sich Hüffermann
besser denn je. Dieser Erfolg
resultiere aus der einheitlichen Vertriebsmannschaft
für beide Marken.
Deutschland bleibt auch im ersten Halbjahr
2021 der größte Einzelmarkt mit
etwa 2.100 Stück. Dort überwiegen Bau
und Infrastruktur, weshalb die Dynamik
nicht so groß ist wie in Polen mit einem
hohen Anteil an Fernverkehrstrailern.
In Polen wurde der Jahresplan von 1.000
Fahrzeugen nach sechs Monaten bereits
erfüllt. Erfreulich sei, so Hartwig, dass
die 2020 errungene Marktführer-
International wachsen
»Die Hersteller von Nischenfahrzeugen sind häufig regional erfolgreich.
Sie hätten internationale Chancen, benötigen zur Realisierung
aber einen Partner wie Schwarzmüller. Wir bauen selbst
fast alle Anhänger für Straßentransporte und wissen daher, wie
man damit international erfolgreich ist.«
Roland Hartwig, CEO Schwarzmüller