OBERÖSTERREICH
SEPTEMBER 2021 | OBERÖSTERREICH • NEW BUSINESS 191
D ie Lenzing Gruppe verzeichnete
im ersten Halbjahr 2021
eine deutliche Umsatz- und
Ergebnisverbesserung. Der
zunehmende Optimismus in der Textil-
und Bekleidungsindustrie und die anhaltende
Erholung im Einzelhandel
sorgten insbesondere zu Beginn des
laufenden Geschäftsjahres für einen
starken Anstieg der Nachfrage und Preise
am globalen Fasermarkt.
Vielversprechendes Halbjahr
Das Betriebsergebnis (Gewinn vor Abschreibungen)
hat sich im Vergleich zum
Vorjahr mehr als verdoppelt: Im ersten
Halbjahr 2021 waren es 217,8Millionen
Euro (nach 95,6Millionen im ersten Halbjahr
2020). Das Periodenergebnis lag bei
96,1Millionen Euro (nach minus 14,4Millionen
im ersten Halbjahr 2020) und das
Ergebnis je Aktie bei 3,06Euro (nach
0,06Euro im ersten Halbjahr 2020). Die
Umsatzerlöse stiegen im ersten Halbjahr
2021 um 27,5Prozent auf 1,03Milliarden
Euro. Der Brutto-Cash ow hat sich im
ersten Halbjahr 2021 auf 199,5Millionen
Euro mehr als verdreifacht. Dieser Anstieg
ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung
zurückzuführen.
„Lenzing verzeichnete ein starkes erstes
Halbjahr. Die Nachfrage nach unseren
nachhaltig erzeugten Spezialfasern entwickelte
sich erneut sehr positiv“, sagt
Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender
der Lenzing Gruppe. „Strategisch bleiben
wir voll auf Kurs: Das größte Investitionsprogramm
der Unternehmensgeschichte
schreitet planmäßig voran, und
wir gehen unverändert davon aus, die
neue Lyocellanlage in Thailand im vierten
Quartal in Betrieb zu nehmen. Die
Kooperation mit Södra und unsere erheblichen
Investitionen an den bestehenden
Standorten sind weitere Meilensteine
hin zu einer CO2-freien Zukunft.
Mit unseren Klimazielen sind wir absoluter
Vorreiter in der produzierenden
Industrie und speziell in der Faserbranche“,
so Doboczky.
Stärkung des Spezialfaserwachstums
Die Errichtung des Zellstoffwerks in
Brasilien schreitet trotz der herausfordernden
Entwicklungen bezüglich Covid
19 weiterhin planmäßig voran. Die
Inbetriebnahme des Zellstoffwerks ist
unverändert für das erste Halbjahr 2022
geplant. Das neue Werk stärkt die Rückwärtsintegration
und damit das Spezialfaserwachstum
der Lenzing im Sinne
ihrer Unternehmensstrategie sCore TEN.
Spezialfasern sind die ganz große Stärke
von Lenzing. Im Jahr 2024 sollen mehr
als 75Prozent des Faserumsatzes aus
dem Geschäft mit holzbasierten Spezialfasern
wie Lyocell- und Modalfasern
erzielt werden. Im Fokus dieser strategischen
Zielvorgabe steht die Errichtung
der neuen, hochmodernen Lyocellanlage
in Thailand. Das Investitionsvolumen für
die neue Anlage mit einer Nennkapazität
von 100.000 Tonnen beträgt etwa 400
Millionen Euro. Die Bauarbeiten starteten
im zweiten Halbjahr 2019 und verliefen
auch in der Berichtsperiode planmäßig.
Das Recruiting und Onboarding neuer
Mitarbeiter:innen schreitet ebenfalls erfolgreich
voran. Die Produktion soll gegen
Ende 2021 aufgenommen werden.
Darüber hinaus investiert Lenzing mehr
als 200 Millionen Euro in ihre Produktionsstandorte
in Purwakarta (Indonesien)
und Nanjing (China), um bestehende
Kapazitäten für Standardviskose in
Kapazitäten für umweltverträgliche
Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing
wird der erste Produktionsstandort für
holzbasierte Zellulosefasern in China
geschaffen, der vollständig auf Kohle
als Energiequelle verzichtet. Gleichzeitig
Fotos: Lenzing AG (1), Lenzing AG/Leopold (2)
Strategisch voll auf Kurs
»Das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte
schreitet planmäßig voran, und wir gehen
unverändert davon aus, die neue Lyocellanlage in Thailand
im vierten Quartal in Betrieb zu nehmen.«
Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender Lenzing Gruppe
2