INNOVATIVE INDUSTRIE
„Das Labor von morgen wird auf einfachste Weise und fl exibel digitalisiert“, sagt Rainer Treptow, Gründer und CEO der bAhead GmbH.
60 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | SEPTEMBER 2021
Foto: Denso Robotics
exible und kostenef ziente Laborautomatisierung, die
sich auch für Umwelt-, Lebensmittel- und Industrielabore
eignet. Da Cobotta ohne Schutzzelle und aufwendige Programmierung
auskommt, rechnet sich der Einsatz wirtschaftlich
auch für mittelständische Unternehmen, die Anschaffung
amortisiert sich meist in wenigen Monaten. Der modulare,
multifunktionale Aufbau des Futurelab soll die Wettbewerbsfähigkeit
und Flexibilität eines Labors optimieren, sodass sich
beispielsweise ein Vielfaches des Probenaufkommens zu einem
Bruchteil der Kosten bewältigen lässt.
SCHNELLES MULTITALENT
Die verbindende Schlüsseltechnologie im Futurelab ist Cobotta,
dessen zentrale Funktion darin besteht, alle Geräte im Labor
miteinander zu vernetzen. Darüber hinaus nimmt der Roboter
unterschiedlichste Laboraufgaben wahr. Eine am Arm montierte
Autofokuskamera erkennt Positionen und Veränderungen,
z. B. von Mischern oder Rotoren, die sich so über KI nachsteuern
lassen. Das macht den Roboter zum Multitalent– vom
intelligenten Pick & Place und Öffnen bzw. Schließen von Gefäßen
über die Gerätebedienung bis hin zur Ablesung von z. B.
Displays, Barcodes und Datendigitalisierung bzw. -übertragung.
Der Roboter kann z. B. eine Mikrotiterplatte– ein Standardprobenformat
zur Untersuchung biologischer Eigenschaften
von Proben– mit 96Wells (kleine Gefäße für die Proben) mit
einer Geschwindigkeit von nur 50Sekunden je Well auf
5/100mm genau anfahren und jeweils in ein Well eintauchen–
ein ausgezeichneter Wert, so Rainer Treptow.
HOHER NUTZEN, WENIGER KOSTEN
Im „Futurelab“ von bAhead macht ein Schienensystem den
Cobotta mobil und damit an verschiedenen Arbeitsplätzen
einsetzbar und erweitert den Aktionsradius des Roboters. Das
Rail System erweitert so das Leistungsspektrum des Labors
und erhöht die Ef zienz: Der Roboter kann in wenigen Minuten
an verschiedenen Arbeitsplätzen eine jeweils andere Aufgabe
übernehmen und bringt so gerade in der Startphase einer
Laborautomation einen hohen Mehrfachnutzen und eine deutliche
Kostenersparnis.
Die Arbeitsabläufe im Futurelab werden über ein Endgerät wie
etwa Tablet oder Laptop geplant, gestartet und überwacht. Die
Systemsteuerung dokumentiert jeden Schritt und ermöglicht
so ein datenbasiertes Qualitätsmanagement. Hinzu kommt
eine Anbindung an eine Cloud, u. a. ausgestattet mit einer
Open-Source-Datenbank für Cobotta-Programmmodule, Geräte
und Consumables, auf die Nutzer Zugriff haben: Langfristig
entsteht so ein sich selbst optimierendes System mit
wertvoller Datenbank. Gegenwärtig werden Prototypen und
teilweise existierende Konstruktionsmuster für das Laborsystem
weiter optimiert. BS
www.bahead.de
www.densorobotics-europe.com