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28 NEW BUSINESS | OKTOBER 2018
Fotos: Strategy&, Fotolia/rcfotostock, alphaspirit, fi zkes, Blue Planet Studio
gela Titzrath von der Hamburger Hafen
und Logistik AG nur eine Frau als neue
CEO benannt. Der Fünf-Jahres-Trend
zeigt damit klar nach unten: Während
2013 und 2014 der Frauenanteil bei Neubesetzungen
im deutschsprachigen
Raum noch bei 9,1% bzw. 10,3% lag,
schwankt der DACH-Wert seit drei Jahren
zwischen 2% und 3% (2017: 2,3%;
2016: 3,0%; 2015: 2,2%). Seit 2013 wurden
im deutschsprachigen Raum somit neun
Frauen und 176 Männer als neue CEOs
berufen. Global war der Frauenanteil bei
den neu besetzten Posten im vergangenen
Jahr mit 6% deutlich höher.
Zu den internationalen Spitzenreitern
zählen weiterhin die USA und Kanada,
wo sich der Anteil weiblich besetzter
CEO-Stellen im vergangenen Jahr auf
Aufholbedarf bei weiblichen Spitzen
»In Österreich wurden in den letzten fünf Jahren lediglich zwei Frauen in den CEOPosten
gewählt: Elisabeth Stadler, Vienna Insurance Group AG, 2016 und Herta
Stockbauer, BKS Bank AG, 2014. Es ist bedauerlich, dass wir in puncto Female
Leadership im internationalen Vergleich noch immer weit hinterherhinken.«
Harald Dutzler
9,2% erhöhte (von 4,9% im Fünf-Jahres-
Schnitt seit 2013), und auch China erreicht
mit 4,1% einen höheren Wert als
die DACH-Region.
„In Österreich wurden in den letzten
fünf Jahren lediglich zwei Frauen in den
CEO-Posten gewählt: Elisabeth Stadler,
Vienna Insurance Group AG, 2016 und
Herta Stockbauer, BKS Bank AG, 2014.
Es ist bedauerlich,dass wir in puncto
Female Leadership im internationalen
Vergleich noch immer weit hinterherhinken.
Leider beobachten wir in Österreich,
Deutschland und der Schweiz
sogar einen Rückschritt. Unternehmen
sollten Diversity und Female Leadership
in ihrer Firmenkultur verankern und
über alle Karrierestufen stärken“, so
Dutzler.
Internationalität gewinnt wieder an
Bedeutung
Immerhin: Mit Blick auf die Internationalität
neu berufener CEOs gelingt es
Unternehmen im DACH-Raum, Diversität
in die Chefetagen zu bringen. 32%
der neuen CEOs kamen 2017 aus einem
anderen Land als das Unternehmen, das
sie leiteten. Die DACH-CEOs sind damit
globale Spitzenreiter in Sachen Internationalität
– im globalen Schnitt kamen
nur 16% der neuen Unternehmensleiter
aus anderen Ländern oder Regionen.
Auch internationale Arbeitserfahrung
im Lebenslauf ist in Deutschland, Österreich
und der Schweiz sehr gefragt:
56% der 2017 neu benannten CEOs haben
bereits in anderen Regionen gearbeitet
– der globale Durchschnitt liegt
bei 30%. Auf dem Weg an die Spitze
macht sich allerdings nach wie vor Erfahrung
im eigenen Unternehmen bezahlt:
78% der vakanten CEO-Posten
wurden in der DACH-Region 2017 mit
internen Kandidaten besetzt (globales
Mittel: 80%). Während im DACH-Raum
in den letzten fünf Jahren drei von zehn
neuen Führungskräften nicht aus den
eigenen Reihen kamen, waren es in Österreich
knapp die Hälfte. VM