COVERTHEMA
Zukunftsforscher Harry Gatterer möchte neue Ausblicke auf die
Zukunft vermitteln, damit Entscheider einen kühlen Kopf bewahren
können. Beobachtung sei dabei wichtiger als Management.
„In Zukunft brauchen wir mehr, nicht weniger Leadership!“
36 NEW BUSINESS | OKTOBER 2018
Fotos: Pixabay, Zukunftsinstitut
W er Verantwortung für ein
Unternehmen hat, braucht
eine Vorstellung von der
Zukunft – das ist das Credo
von Trend- und Zukunftsforscher Harry
Gatterer. Der Geschäftsführer der
Zukunftsinstitut GmbH wird in seiner
Keynote auf der Zukunft Personal Austria
am 14. November in der Messe Wien
neue Ausblicke auf die Zukunft vermitteln
und erläutern, wie Entscheider
Trends richtig nutzen. Erste Erkenntnisse
teilt er bereits in einem Vorab-Interview
mit.
Zukunftsforscher machen Veränderungen
sichtbar
Gatterer bezeichnet sich und seine Mitarbeiter
als systemische Zukunftsforscher,
die Ausschau nach Veränderungen
in den Grundstrukturen der Gesellschaft
halten. „Wir sagen nichts vorher. Wir
machen Veränderung sichtbar und zeigen
deren Wirkungspotenziale auf“, so
Gatterer. Denn wer den aktuellen Wandel
in seinen grundsätzlichen Zügen
verstehe, könne deutlich besser und
effektiver in der Welt navigieren.
Leadership: Beobachtung statt
Management
Auch Personalverantwortliche können
seiner Meinung nach die Zukunftsentwicklungen
positiv für sich nutzen. Dazu
sei es allerdings erforderlich, die
systemisch relevanten Veränderungen
im Hintergrund betrachten zu lernen,
anstatt sich vor dem digitalen Wandel
zu fürchten. „Einen kühlen Kopf bewahren
bedeutet heute, sich in hoher Komplexität
wohlzufühlen. Und dies wiederum
setzt ein Update der Wahrnehmungs
und Beobachtungsgabe im
Management voraus“, sagt Gatterer.
Beobachtung versteht er dabei nicht als
etwas Passives: „Erst diese ermöglicht
es Menschen, die eigene Organisation
darüber zu informieren, was in Zukunft
anstehen wird. Dafür brauchen wir mehr,
nicht weniger Leadership“, schlussfolgert
Gatterer. Manager sollten sich aus dem
Weitblick bewahren
»Manager sollten sich aus dem operativen Geschäft
raushalten, um stattdessen die Muster und Konturen
der Organisation ständig im Blick haben zu können.«
Harry Gatterer, Zukunftsforscher