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24 NEW BUSINESS | FEBRUAR 2021
Fotos: Alexander Stein/Pixabay (1), Stiftung für Wirtschaftsbildung/APA-Fotoservice/Schedl (2)
bringen. Durch die Vielfalt der Perspektiven
der sieben Gründungspartner ist
eine nachhaltige institutionelle Trägerschaft
ebenso sichergestellt wie eine
große inhaltliche Breite. Zudem bündeln
die Partner künftig in einer beispielgebenden,
organisationsübergreifenden
Zusammenarbeit ihre bestehenden Aktivitäten
zum Thema, mit dem Ziel, eine
umfassende Wirtschaftsbildungsplattform
zu schaffen.
Die Stiftung für Wirtschaftsbildung ist
vorerst über eine Laufzeit von drei Jahren
mit jährlich je 1,4 Mio. Euro dotiert,
damit stehen in den ersten drei Jahren
insgesamt 4,2 Mio. Euro für zielgerichtete
Aktivitäten zur Verfügung. Darüber
hinaus besteht bereits jetzt die Option
auf die Verlängerung der Tätigkeit der
Stiftung um weitere drei Jahre. Mit der
erfolgten Gründung der Stiftung für
Wirtschaftsbildung formieren sich jetzt
das Vorstandsteam und die operative
Leitung der Stiftung, um unmittelbar
per Anfang 2021 ihre Arbeit aufzunehmen.
Damit starten auch die ersten Aktivitäten
der Stiftung inklusive einer
Konkretisierung des Arbeitsprogramms.
Im Arbeitsprogramm der Stiftung fokussiert
man auf drei Bereiche: die Verankerung
im regulären Bildungssystem,
Unterstützungsmaßnahmen für Pädagoginnen
und Pädagogen sowie Bewusstseinsbildung
auf relevanten Stakeholder
Ebenen. Es ist u. a. die Ausschreibung
von Fördermitteln für Schulen
und andere relevante Stakeholder
sowie die Vernetzung von Stakeholder-
Gruppen vorgesehen. Die Testung und
die Evaluierung von Ansätzen zur evidenzbasierten
Verankerung im Schulsystem
werden ebenso eine entscheidende
Rolle spielen wie Ansätze zur inhaltlichen
Ausgestaltung. Auch Unterstützungsmaßnahmen
für Pädagoginnen
und Pädagogen sowie Aktivitäten zur
Einbindung und Vernetzung von Stakeholdern
und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung
für die Bedeutung des
Wissens zu Finanz- und Wirtschaftsthemen
in der breiten Öffentlichkeit sind
Teil der ambitionierten Vorhaben der
Stiftung für Wirtschaftsbildung.
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats der
Stiftung für Wirtschaftsbildung, welche
die sieben Gründungspartner repräsentieren
und mit Beginn des Jahres 2021
ihre Funktion aufnehmen, ist es ein
wichtiges und ermutigendes Signal, dass
das Bildungsministerium, vertreten
durch Bildungsminister Heinz Faßmann,
die Gründung der Stiftung sowie deren
Ausrichtung und Ziele gutheißt und
ausdrücklich befürwortet.
SIEBEN PARTNER – EIN ZIEL
„Aktiver Teil der Gesellschaft“
AK-Präsidentin Renate Anderl hat beim
Thema Wirtschaftsbildung neben den
gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen
besonders die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer im Blick: „Wirtschaft
ist ein abstrakter Begriff. Uns ist
es wichtig, dass junge Menschen möglichst
früh ein breites Verständnis von
Wirtschaft haben und sich als Teil der
Wirtschaft verstehen: als KonsumentInnen,
als ArbeitnehmerInnen oder vielleicht
auch einmal als UnternehmerInnen.
Dabei geht es einerseits darum, die
eigene Rolle in der Gesellschaft zu verstehen,
und andererseits in der Lage zu
sein, mitzugestalten und somit ein aktiver
Teil der Gesellschaft zu sein. Sie
sollen auch verstehen, dass ‚die Wirtschaft‘
nicht naturgegeben ist, sondern
dass man sie gestalten kann, dass man
Dinge ändern kann, wenn sie schie aufen
– und dass sie selbst das auch in der
Hand haben.“
„Wirtschaftswissen auf spielerische Art“
ERSTE Stiftung Aufsichtsratspräsident
Andreas Treichl verweist auf die langjährigen
eigenen Erfahrungen mit dem
Thema. „In der Zweiten Sparkasse helfen
ehrenamtliche Mitarbeiter seit 14 Jahren
Menschen, die in finanziellen
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Früh übt sich
»Wirtschaft ist ein abstrakter Begriff. Uns ist es wichtig,
dass junge Menschen möglichst früh ein breites
Verständnis von Wirtschaft haben und sich als Teil
der Wirtschaft verstehen.«
Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer (AK)
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