COVERTHEMA
Wieso sich Kurzarbeit für Weiterbildung eignet, Interessierte aber
zögern und wie das Cambridge Institute die Herausforderungen
der Krise meistert, erklärt Managing Director Florian Karnutsch.
„Die Nachfrage nach Onlinekursen wird weiter steigen.“
34 NEW BUSINESS | FEBRUAR 2021
Foto: Cambridge Institute
H err Karnutsch, geben Sie uns einen kurzen
Rückblick auf Ihr Corona-Jahr 2020?
Mit welchen Herausforderungen hatte
das Cambridge Institute zu kämpfen?
Wie praktisch alle Unternehmen wurden auch wir von
den Maßnahmen im März überrascht. Im Februar hätte
sich wohl niemand eine Schließung der meisten Geschäfte
vorstellen können. Mitte März hat es uns dann
alle kalt erwischt. Wir kämpfen weniger mit der technischen,
organisatorischen oder didaktischen Umsetzung,
diese klappt wunderbar. Trotzdem haben wir Umsatzeinbußen
wegen der generellen wirtschaftlichen Lage
im Land. Unsicherheit, Umsatzeinbrüche oder teilweise
sogar komplette Umsatzausfälle, geringeres Nettoeinkommen
wegen Kurzarbeit, all das führt dazu, dass auch
bei Weiterbildung gespart wird.
Im Lockdown haben Sie
auch Online-Lessons angeboten.
Wie sind die Pädagogen
mit dieser Situation
umgegangen und wie wird
dieses Angebot von Ihren
Kunden angenommen?
Nachdem wir vor der Corona
Krise schon regelmäßig
Online-Lessons angeboten
haben, war dies eigentlich
nichts Neues für uns. Dennoch
hatten wir mehrere
interne Schulungen zu Didaktik
und Kundenservice
bei Online-Unterricht, haben
unsere Systeme entsprechend
adaptiert und dann
in gewohnter Qualität online
weiterunterrichtet. Und das,
ohne auch nur einen Kurs
absagen zu müssen. Das ist
bei unseren Kunden super
angekommen, die meisten
waren froh, keine unnötigen
Verzögerungen oder gar Absagen hinnehmen zu müssen.
Distance Learning ist seit Jahren schon integrierter
Bestandteil vieler unserer Kurse, künftig wird das Angebot
der Onlinekurse aber noch ausgebaut. Die Nachfrage
wird in diese Richtung wohl weiter steigen.
Welche Auswirkungen hatte die Kurzarbeit auf Ihre
Teilnehmerzahlen?
Wir haben viele Anfragen von Personen, die aktuell in
Kurzarbeit sind, und daher mehr Zeit zum Englischlernen
haben. Viele zögern aber mit der Entscheidung,
meist aus Gründen nanzieller Unsicherheit. Weitgehend
weggefallen sind dafür aber etwa Studenten, die sich
auf ihr Auslandsstudium vorbereiten wollten.
Wie lässt sich ein Englischkurs an Ihrem Institut in den
Familienalltag im Homeoffi ce integrieren?
Durch unser exibles Lernsystem hatten unsere Kunden
immer schon eine große Freiheit, was Intensität und
Kurszeiten angeht. Online-Unterricht kann man mit
unseren Native-Speaker-Lehrern zwischen 09:00 und
21:00 buchen, da gibt es also genug Spielraum. Nichtsdestotrotz
muss man sich als Lernender immer noch
Zeit nehmen und es in der Familie so organisieren, dass
man ungestört lernen kann.
Seit vergangenem Jahr ist es möglich, die Linguaskill-
Prüfung am Wiener Cambridge Institute abzulegen.
Worauf zielt dieser Test ab und welchen Zweck erfüllt
er für die Absolventen?
Linguaskill ist ein adaptiver Englischtest, welcher hauptsächlich
von Unternehmen im Recruiting eingesetzt
wird. Hier können die Unternehmen ihre Bewerber
hinsichtlich der verschiedenen Sprachkompetenzen mit
Cambridge-Qualität prüfen. Und das ganz einfach online
oder unter Aufsicht in der Firma oder bei uns am
Institut. Dabei müssen nicht alle Kompetenzen geprüft
werden, es kann auch nur ein Teil ausgewählt werden.
Außerdem wird der Test vom AMS für die Rot-Weiß-
Rot-Card anerkannt, ist also auch für Unternehmen mit
ausländischen Bewerbern oder Privatpersonen, die sich
um eine RWR-Card bemühen, geeignet. VM
Florian M.
Karnutsch,
Managing Director
The Cambridge
Institute Vienna