TIROL
Im Bereich der Adamgasse 1 wird künftig die als Plaza angelegte neue Raiffeisenpassage in den
Bozner Platz münden.
136 NEW BUSINESS • TIROL | JULI/AUGUST 2021
Foto: RLB Tirol Chronic-Pictures
nitiv aus der Krise gelernt haben:
Unternehmen sind widerstandsfähiger,
exibler und langfristig erfolgreicher,
wenn sie ihre Digitalisierung konsequent
forcieren“, ist Wass überzeugt.
Bis dato noch keine
pandemie bedingten Kreditausfälle
Insolvenzen und somit Kreditausfälle
waren im Pandemiejahr 2020 aufgrund
der zahlreichen Stützungsmaßnahmen
und Moratorien kein Thema. So gab es
bis jetzt noch keinen pandemiebedingten
Kreditausfall. Christof Splechtna,
seit Jahresbeginn Risikovorstand des
Unternehmens, rechnet daher mit Nachholeffekten
im Laufe der nächsten Jahre,
für die entsprechend vorgesorgt wurde.
Vorsorgen überproportional hoch
Mit den bestehenden Vorsorgen und
Rücklagen zeigt sich die Raiffeisen-
Landesbank Tirol auf härtere Zeiten im
Kreditbereich bestens vorbereitet. Im
Vergleich zu anderen Banken bilanziert
die RLB Tirol mit einer annähernd dreifachen
Vorsorge. Dazu erläutert Splechtna:
„Wir haben die guten Jahre genutzt,
um Reserven für schwierigere Jahre
aufzubauen.“
Tourismus hofft auf guten Sommer
Insgesamt sieht Splechtna die Situation
bei den Kreditnehmern im Tourismus,
und hier insbesondere im Bereich Hotellerie
und Seilbahnwirtschaft, durchwegs
optimistisch – vorausgesetzt, die
Grenzen öffnen. Die Belastungen durch
die ausgefallene Saison wurden dabei
mit und ohne Förderungen nanziert,
ein Start nach der Öffnung ist daher
gewährleistet.
Nachhaltigkeit im Zentrum der
strategischen Ausrichtrung
Auch wenn diese Krise noch lange nicht
ausgestanden ist und die Folgeschäden
herausfordernd sein werden, sei es nun
wichtig, optimistisch nach vorne zu
schauen und die Zukunft aktiv zu gestalten,
ist RLB-Tirol-Vorstandsvorsitzender
Reinhard Mayr überzeugt. Für
die RLB Tirol werde dabei das Thema
Nachhaltigkeit in der künftigen strategischen
Ausrichtung eine ganz zentrale
Rolle spielen. „Denn Corona wird gehen,
aber der Klimawandel mit all seinen
Konsequenzen für Menschen und Wirtschaft
wird bleiben.“
Auch beim RLB-Zukunftsprojekt DAS
RAIQA steht Nachhaltigkeit an oberster
Stelle. Hier hat man bereits beim Rückbau
klare Zeichen gesetzt. So wurde in
den letzten sieben Monaten das größte
Social-Urban-Mining-Projekt im Westen
Österreichs umgesetzt, bei dem in Kooperation
mit zwei heimischen sozioökonomischen
Betrieben alle wiederverwertbaren
Materialien ausgebaut
und einem neuen Verwertungszyklus
zugeführt wurden. „Es geht hier nicht
nur darum, das Gebäude auf den Rohbauzustand
zurückzuführen, wie dies
die Recycling-Baustoffverordnung und
die ÖNORM B 3151 ,Rückbau als Standardabbruchmethode‘
für Gebäude
dieser Dimension ohnehin vorsieht,
sondern Wertschöpfung mit sozialem
Mehrwert zu ermöglichen“, erklärt Architekt
Thomas Romm von BauKarussell.
Ein ganz wesentliches Anliegen
von Social Urban Mining sei es nämlich,
„mit diesem umfassenden Reuse- und
Recyclingprozess sinnvolle Beschäftigung
im sekundären Arbeitsmarkt zu
schaffen“.
Hybrides Headquarter setzt neue
Akzente für das Stadtbild
Das Konzept des neuen Quartiers DAS
RAIQA sieht eine vielfältig hybride Nutzung
und sehr viel freie Fläche für den
öffentlichen Stadtraum vor. Im neu geplanten
Raiffeisenquartier werden nicht
nur das Headquarter der Raiffeisen-
Landesbank, sondern auch ein Radisson
RED-Hotel, verschiedenste gastronomische
Betriebe, Shops sowie ein innovativer
Art Space angesiedelt sein. Im
Bereich der Adamgasse 1 wird die neue
Raiffeisenpassage verortet sein – als
neues attraktives Einfallstor in die Stadt.
Die als Plaza angelegte Passage im Bereich
der Adamgasse 1 wird künftig
wieder Südtiroler Platz und Bozner Platz
am kürzesten Weg miteinander verbinden.
„Großzügige Fußwege sind ungemein
wichtig für eine Stadt“, betonte
auch Innsbrucks Vizebürgermeisterin
Uschi Schwarzl bei einem Baustellenbesuch.
„Mit der neuen Begegnungszone
am Bozner Platz entsteht ein großer
neuer öffentlicher Raum, mit dem Raiffeisen
auch Akzente für das Stadtbild
setzen wird.“ BO