COVERTHEMA
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JULI/AUGUST 2021 | NEW BUSINESS 21
„Die kritische Einschätzung der Lage
ist wenig überraschend, hat doch die
Corona-Pandemie weitreichende Folgen
für Wirtschaft und Gesellschaft. Auch
wenn die Hilfspakete der Regierung und
die Kurzarbeit Betriebe über Wasser
halten und viele Arbeitnehmer Gehaltsfortzahlungen
erhalten, sind die wirtschaftlichen
Auswirkungen bereits
spürbar und auch die Arbeitslosigkeit
liegt auf einem Rekordniveau. Damit
steigt das Risiko, dass Unternehmen und
Private ihre Kredite nicht oder nicht
mehr zeitgerecht zurückzahlen können“,
erklärt Jürgen Krenn, Head of Financial
Sales bei CRIF Österreich.
Steigendes Kreditrisiko im Privat- und
Firmenkundenbereich
Keinen großen Unterschied sehen die
Experten im Privat- und Firmenkundensegment:
Bei Privatkunden gehen 82 %,
bei Firmenkunden 85 % davon aus, dass
das Kreditrisiko 2021 wachsen wird.
Nahezu ident waren die Prognosen auch
im Vorjahr nach dem ersten Lockdown,
als 81 % ein steigendes Risiko im Privat-
und 84 % im Firmenkundenbereich sahen.
Tatsächlich eingetreten ist diese
Vorhersage bei den privaten Kreditnehmern
aber nur für 43 % der Befragten
während 32 % rückblickend sagen, dass
das Kreditrisiko gleich geblieben ist und
25 % es sogar als sinkend betrachten.
Ähnliche Zahlen auch bei den Firmenkunden:
Aus heutiger Sicht war das
Kreditrisiko nur für 43 % der Bankenexperten
steigend, für 33 % ist es gleich
geblieben und für 24 % gesunken.
Geplante Investitionen vornehmlich in
Technologien
Da dem Risikomanagement gerade in
Krisenzeiten eine enorme Bedeutung
zukommt, befragte CRIF die Bankenexperten
auch nach geplanten Zusatzinvestitionen
in diesem Bereich. Das Ergebnis:
Investitionen werden im Jahr
2021 vor allem in Technologien und
Know-how getätigt (93 %). 39 % planen,
in externe Daten und 15 % in Mitarbeiter
zu investieren. Vergleicht man die Zahlen
mit jenen aus dem Vorjahr, so zeigt
sich, dass die Bereitschaft zu Investitionen
in Technologien nach dem ersten
Lockdown etwas abnahm. Demnach
planten 86 % der Experten vor dem Lockdown
zusätzliche Investitionen in neue
Technologien, nach dem Lockdown waren
es nur noch 73 %. Das Interesse an
Daten ist hingegen gestiegen. 37 % wollten
sich bereits vor dem Lockdown besonders
darauf fokussieren, nach dem
Lockdown waren es 57 %. 14 % der Experten
gaben vor dem Lockdown an, in
Mitarbeiter zu investieren, nach dem
Lockdown waren es 19 %.
„Der digitale Wandel macht auch vor
dem Risikomanagement nicht Halt. Wer
hier nicht mitzieht, wird von der Konkurrenz
abgehängt. Um wettbewerbsfähig
zu bleiben, ist es unerlässlich, in
passende Technologien und Datenstrategien
zu investieren. Diese Investitionen
zahlen sich aus. Das Corona-Virus betont
diesen Bedarf noch einmal: Wer digital
gut aufgestellt ist, ist in der Krisenbewältigung
jetzt effizienter“, erklärt
Krenn. BO
Fotos: Wokandapix/Pixabay (1), CRIF (2), Burak Kebapci/Pexels (3), Dmitriy/Pixabay (4)
Digitales Risikomanagement
»Der digitale Wandel macht auch vor dem Risikomanagement
nicht halt. Wer hier nicht mitzieht, wird von der Konkurrenz
abgehängt.«
Jürgen Krenn, Head of Financial Sales, CRIF Österreich
INFO-BOX
Über CRIF
CRIF ist Lösungsanbieter von Identitäts-
und Risikomanagement sowie Fraud Prevention
und führender Anbieter von Kredit
und Bonitätsinformationen B2C/B2B.
Das Unternehmen vereint Daten und Technologie
unter einem Dach und ist für seine
Kunden wichtiger Partner in der datenbasierten
Digitalisierung. CRIF Österreich
gehört zur weltweit agierenden CRIFGruppe,
die 1988 gegründet wurde und
ihren Hauptsitz in Bologna, Italien, hat.
CRIF unterstützt mit seinen zukunftsorientierten
Technologien täglich weltweit
mehr als 10.500 Banken und Finanzinstitute
sowie über 82.000 Geschäftskunden in
50 Ländern auf vier Kontinenten (Europa,
Amerika, Afrika und Asien).
www.crif.at
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