TIROL
146 NEW BUSINESS • TIROL | JULI/AUGUST 2021
Fotos: EGGER Holzwerkstoffe
innerhalb des Werks minimiert und
damit werden der Treibstoffverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß wesentlich reduziert.
Zugleich steigt die Sicherheit für
alle Mitarbeiter.“
Verbesserter Ressourceneinsatz und
Energieeffi zienz
EGGER setzt sich seit jeher für einen
verantwortungsvollen Umgang mit dem
Rohstoff Holz ein. Ein wichtiger Beitrag
zum Schutz der Umwelt und der Schonung
der natürlichen Ressourcen wird
durch die Verwertung von Altholz-
Recyclingmaterial geleistet. Am Standort
in St. Johann soll nun der Anteil an Recyclingholz
in EGGER-Produkten weiter
erhöht und damit der Bedarf an Frischholz
reduziert werden. Zu diesem Zweck
wird im Rahmen der Investitionspläne
ein Recyclingturm „Cleaning-Tower“
entstehen. Dieser dient der Aufbereitung
und Reinigung des Altholzes, das in
erster Linie aus alten Paletten besteht.
Aus diesem Prozess wird Recyclingmaterial
in höchster Qualität hervorgehen,
das ideal für die Produktion von Holzwerkstoffen
verwendet werden kann.
Das Ziel ist, in Zukunft je nach Plattentyp
bis zu 50Prozent des benötigten Holzes
aus Recyclingmaterial zu gewinnen.
Damit nicht genug: Das Umwelt- und
Energieprojekt soll mit einem zweiten
Biomassekessel weiter ausgebaut werden.
Das integrierte Energiekonzept im Werk
St. Johann ermöglicht schon jetzt, fossile
Energieträger einzusparen. Durch die
Verbrennung von Biomasse und biogenen
Produktionsrückständen, die stofflich
nicht mehr eingesetzt werden können,
wird Wärmeenergie erzeugt. Damit
wird nicht nur der eigene Bedarf gedeckt,
das Werk speist auch Abwärme in das
Fernwärmenetz der Gemeinden St. Johann
und Oberndorf ein. 1.500 Haushalte
sowie öffentliche Gebäude werden
mit Fernwärme versorgt. „Diesen Weg
möchten wir weitergehen. Mit dem zweiten
Biomassekessel können wir die beiden
Gemeinden künftig mit noch mehr
nachhaltiger Heizenergie versorgen und
damit den gestiegenen Wärmebedarf
besser decken. Zudem werden wir mittels
Kraft-Wärme-Kopplung erstmals
auch Strom aus Biomasse für unsere
Produktion erzeugen und so unsere
Umweltbilanz weiter verbessern“, beschreibt
Albert Berktold, Werksleiter
Technik und Produktion. Der geplante
Biomassekessel soll rund 50Prozent des
Strombedarfs des Werks decken.
Sicherheit der Mitarbeiter:innen im
Fokus
EGGER verfolgt konsequent die Vision
„Null Unfälle“ – es soll in Zukunft zu
keinen Arbeitsunfällen mehr kommen.
„Um Unfälle zu verhindern, optimieren
wir laufend alle physischen Prozesse in
Bezug auf Arbeitssicherheit. Wir möchten
das Bewusstsein für Arbeitssicherheit
und sicherheitsbewusstes Handeln gezielt
vorantreiben“, so Rainer Bachmaier,
Werksleiter Finanzen und Verwaltung.
Der Sicherheitsaspekt spielt auch
bei den geplanten Investitionen eine
große Rolle. Die Wegeführung für den
Werksverkehr sowie Fußgänger wird
optimiert. Ein neuer unterirdischer Zutritt
ins Werk soll Mitarbeiter:innen einen
sicheren Zugang ermöglichen – fernab
des Werksverkehrs. VM
3
Visualisierung des neuen Hochregallagers: Es ermöglicht automatisierten Materialfl uss,
Einzelplatzzugriff, Kommissionierung im Lager und Reduktion weiter Staplerfahrten.
Die Werksleitung präsentierte die Investitionspläne: Albert Berktold, Rainer Bachmaier, Michael Happ,
Matthias Danzl (v. l.).