TIROL
148 NEW BUSINESS • TIROL | JULI/AUGUST 2021
Foto: Futureweb/Florian Mitterer
Der Dämmstoffspezialist Steinbacher sah trotz Corona-Krise
keinen Grund, Investitionen zu verschieben: Sechs Mio. sind 2020
gefl ossen. In diesem Jahr soll der Wert sogar gesteigert werden.
Fels in der Brandung.
E s ist nun mehr ein Jahr, dass
ein Virus die Welt in Atem
hält und die Wirtschaft ausbremst.
Seit dem ersten
Lockdown im März 2020 reduzierte sich
das allgemeine Marktvolumen in Österreich
deutlich. Die Baubranche und
Dämmstof ndustrie konnten ein geringeres
Minus verbuchen – ebenso Steinbacher.
Besser als die Marktentwicklung:
Ein leichtes Minus zum Vorjahr
Mit seinen 450 Mitarbeitern über alle
Standorte hat das Tiroler Familienunternehmen
im Corona-Geschäftsjahr
2020/2021 einen Umsatz von 98,9 Mio.
Euro erwirtschaftet, ein leichtes Minus
zum Vorjahr, jedoch besser als die Marktentwicklung.
Zu Krisenbeginn wurde
noch ein Rückgang zwischen acht und
zwölfProzent erwartet. „Wir haben mit
unserem Team in dieser extrem schwierigen
Situation sehr exibel reagiert und,
dank eines guten Covid-19-Sicherheitskonzepts
mit nur wenigen Infektionen
konfrontiert, übers gesamte Jahr hervorragende
Arbeit geleistet. Mengenseitig
lagen wir mit knapp einer Mio. Kubikmeter
sogar über dem Vorjahr! Zudem
sorgte der Bau als Fels in der Brandung
für eine gewisse Stabilität in der österreichischen
Wirtschaft“, betont Steinbacher
Geschäftsführer Roland Hebbel.
Und weiter: „Die Krise war für uns kein
Grund, Projekte und Investitionen zu
verschieben. Gruppenweit haben wir im
Corona-Jahr mehr als 6 Mio. Euro investiert
und im kommenden Geschäftsjahr
planen wir sogar mit einem noch höheren
Volumen.“
Branche spürt erste Auswirkungen
Jede Branche werde aber der Pandemie
ihren Tribut zollen und mittelfristig herausfordernde
Aufgaben bewältigen
müssen, so Hebbel. Die Dämmstoffbranche
spürt bereits erste Auswirkungen:
Die zeitweiligen Ausfälle der Rohstofflieferungen
führten zu einer allgemeinen
Rohstoffverknappung und damit einhergehend
zu Preiserhöhungen. Bei
vielen Rohstoffen wie Metallen, Holz
und Kunststoffen gehen die Preise zurzeit
stark nach oben und die Lieferzeiten
nach hinten. „Wir sind ein Partner, auf
den man sich verlassen kann, der auf
Kontinuität und Fairness setzt und in
diesem Zusammenhang versucht, stabilisierend
zu wirken.“
Verwenden statt verschwenden
Im Sinne der ressourcenorientierten
Unternehmensphilosophie betreibt Steinbacher
eine Produktentwicklung mit
Nachhaltigkeitsfokus, wie beispielsweise
das neue ECO-Dämmschalungssystem
für die Fundamentplatte, das eine lückenlose
Überbrückung von der Dämmung
unter der Bodenplatte zum Perimeterbereich
gewährleistet und mit dem
Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet
ist. „Mittelfristig streben wir
im Verbund mit unseren Rohstof ieferanten
eine 100-prozentige Kreislaufwirtschaft
an und bei EPS sind wir hier
schon sehr weit. Lasst uns das Vorhandene
sinnvoll verwenden statt es zu
verschwenden“, schließt Geschäftsführerin
Ute Steinbacher. BO
Mag. Roland Hebbel und Mag. Ute Steinbacher sind stolz, dass sie gemeinsam mit ihren
450 Mitarbeitern eine gute Bilanz im Corona-Geschäftsjahr ziehen können.