TIROL
142 NEW BUSINESS • TIROL | JULI/AUGUST 2021
Fotos: Novartis
Die Vorbereitungen haben bereits
begonnen, die Umbauarbeiten starten
im zweiten Halbjahr 2021. Das Vorhaben
wird die langfristige Wettbewerbsfähigkeit
stärken und einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit leisten. Die
Reduktion der Abhängigkeit von Importen
aus Asien ist von großem öffentlichen
Interesse und daher hat die österreichische
Bundesregierung zugesagt, öffentliche
Mittel in Höhe von 50 Millionen
Euro aus verschiedenen Finanzierungspools
zur Verfügung zu stellen.
Kostendeckende Produktion in Europa
„Antibiotika sind das Rückgrat jeder
modernen Gesundheitsversorgung und
eine wichtige strategische Säule unseres
Geschäfts. Trotz eines vorübergehenden
Nachfragerückgangs aufgrund der Pandemie
bleiben wir in Bezug auf die mittel
bis langfristigen Aussichten für
dieses Segment, das einen erheblichen
Teil der globalen Krankheitsbilder abdeckt,
weiter zuversichtlich. Diese antizyklische
Investition, die kurz nach der
Ankündigung von Plänen zum Erwerb
der globalen Cephalosporin-Antibiotika
von GSK erfolgt, bestätigt unsere Zusage,
die Zukunft unseres führenden globalen
Antibiotikageschäfts zu sichern“,
so Richard Saynor, CEO von Sandoz.
Michael Kocher, Country President
Novartis Austria, erklärt: „Wir optimieren
den Produktionsprozess von oralen
Antibiotika in Kundl und passen die
Kapazitäten an, damit wir für den zukünftigen
Bedarf gut gerüstet sind. Unser
Ziel ist es, nachhaltige Preismodelle
für Generika zu schaffen und so eine
kostendeckende Produktion in Europa
auf starke Beine zu stellen, um Patientinnen
und Patienten in Österreich und
auf der ganzen Welt zuverlässig mit
qualitativ hochwertigen Medikamenten
zu beliefern.“
Zusätzliche Wertschöpfung in Tirol
Als Teil des Modernisierungsplans für
Antibiotika in Europa wird in Palafolls
(Spanien) eine neue Anlage für die sterile
Wirkstoffproduktion errichtet. Dies
bedeutet, dass die derzeitige ältere Anlage
in Kundl bis 2025 schrittweise heruntergefahren
wird. Veränderungen
beim Personalstand am Campus Kundl/
Schaftenau werden in diesem Zusammenhang
aber nicht erwartet: „In Kundl
und Schaftenau sind wir aufgrund der
Größe und Vielseitigkeit unserer Aktivitäten
vor Ort in der glücklichen Lage,
die von der Abwanderung betroffenen
Mitarbeitenden in unsere Wachstumsbereiche
– allen voran im Bereich der
oralen Penicillinproduktion – weiterentwickeln
zu können“, stellt Kocher klar.
Die Investition in die Produktion von
oralen Antibiotika in Kundl bekräftigt
einmal mehr das Bekenntnis zum Standort.
Erst kürzlich wurde der Ausbau von
Kundl zu einem Kompetenzzentrum für
die Nukleinsäure-Produktion bekannt
gegeben und der Einstig in die Covid-
19-Impfstoffproduktion. Auch die Anfang
Mai kommunizierte Weiterentwicklung
und Öffnung von Kundl/Schaftenau
zu einem Technologie- und Life-
Science-Park wird den Industriestandort
weiter stärken und zusätzliche Wertschöpfung
nach Tirol bringen. VM
Gut gerüstet für die Zukunft
»Unser Ziel ist es, nachhaltige Preismodelle für Generika zu
schaffen und so eine kostendeckende Produktion in Europa
auf starke Beine zu stellen, um Patientinnen und Patienten
in Österreich und auf der ganzen Welt zuverlässig mit
qualitativ hochwertigen Medikamenten zu beliefern.«
Michael Kocher, Country President Novartis Austria