EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
P assend zur Urlaubssaison möchten wir Sie
auf eine kleine Reise einladen. Es geht allerdings
nicht in ferne Länder, sondern in
Ihre Vergangenheit – genauer gesagt, Ihre
Kindheit und Jugend. Sind Sie trotz mehrfacher Ermahnung
vom Beckenrand ins Wasser gesprungen? Wollten
Sie sich beim Schulaus ug partout nicht in die Zweierreihe
eingliedern? Haben Sie Baustellen trotz Verbotsschild
betreten und den elterlichen Zapfenstreich mehr
als einmal ignoriert? Wenn Ihnen diese oder ähnliche
Szenarien bekannt vorkommen, könnte das der Grund
dafür sein, weshalb gerade Sie Unternehmer geworden
sind. Das besagt zumindest eine Studie, für die 1.000
Kinder einer schwedischen Mittelstadt über einen Zeitraum
von 40 Jahren begleitet wurden. Aber Ausnahmen
bestätigen nun mal die Regel, und auch wenn Sie nie ein
rebellisches Verhalten an den Tag gelegt haben, legen
oder legen werden, muss dies kein Grund dafür sein,
dass aufsässige Persönlichkeiten in Ihrem Unternehmen
keine Rolle spielen. Man muss sie nur lassen. Warum
Menschen, die bewusst für Irritation und Ärger sorgen,
gerade heute so wichtig sind und welche Voraussetzungen
herrschen müssen, damit unternehmerisches Rebellentum
funktioniert, verraten wir Ihnen ab Seite 14.
6 NEW BUSINESS | JULI/AUGUST 2021
Bettina Ostermann Victoria E. Morgan
Eines vorweg: Im „Tohuwabohu“ sollte das rebellische
Unternehmertum natürlich nicht enden, sondern
Eigeninitiative, Kreativität und innovative Ideen von
Mitarbeitern fördern. Dies ist auch Martin Kohlmaier
ein großes Anliegen, der im Mai diesen Jahres den langjährigen
CEO Franz Chalupecky an der Spitze von ABB
Österreich abgelöst hat. Der interessanten Karriere des
neuen Vorstandsvorsitzenden hat Rudolf Felser im
Porträt ab Seite 10 einen ausführlichen Beitrag gewidmet.
Wie Sie vielleicht wissen, verabschieden wir uns mit
dieser Ausgabe in die wohlverdiente Sommerpause, wo
wir uns erholen und neue Kräfte tanken möchten. Seine
Gedanken komplett von der Arbeit zu lösen, ist für
viele jedoch leichter gesagt als getan. Darum haben wir
uns die Frage gestellt, was das Abschalten vom Job
erleichtern könnte, und die Antwort bei ÖVS-Vorständin
Patrizia Tonin gefunden. Erfahren Sie mehr ab Seite 30.
Eine interessante Lektüre für Ihre nun hoffentlich erholsamen
Sommermonate bietet auch unser neues Bundeslandspecial,
in dem wir die spannendsten Meldungen
aus Tirol für Sie zu Papier gebracht haben.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre Chefredaktion
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