V. l. n. r.: B&R-Geschäftsführer Hans Wimmer, ABB-CEO
Ulrich Spiesshofer, President Industrial Automation ABB
Peter Terwiesch und ABB-Vorstand Österreich Franz
Chalupecky.
2017 AUTOMATION-GUIDE 19
die neuen Eigentümer wissen genau, was sie für
ihr Geld bekommen: eine hoch motivierte und
bestens ausgebildete Mannschaft. AK-Präsident
Johann Kalliauer: „Das Know-how der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter hat einen entscheidenden
Anteil daran, dass der Schweizer Konzern am
Standort Österreich investiert.“
Für die nötige Zahl an hoch qualifizierten Fachkräften
sorgen die umliegenden Bildungseinrichtungen.
Eine dieser „Technikerschmieden“ ist
die Höhere Technische Lehranstalt (HTL) in
Braunau, die der Bund mit öffentlichen Geldern
dort errichtet hat und betreibt. „Ohne die Bildungsinvestitionen
des Staates und ohne das
umfassende Know-how, das fundierte Spezialwissen
und die hohe Motivation, die die Absolventinnen
und Absolventen tagtäglich in die
Betriebe einbringen, wäre es niemals möglich
gewesen, aus einer kleinen ‚Garagenfirma‘ in
wenigen Jahrzehnten ein Milliardenunternehmen
aufzubauen“, so Kalliauer. Bedauerlicherweise
haben die bisherigen Eigentümer von B&R diesen
Umstand nicht ausreichend geschätzt, sonst hätten
sie ihre Beschäftigten wohl längst nach dem
Industrie-Kollektivvertag und nicht nach dem
schlechteren Gewerbe-Kollektivvertrag eingestuft.
Angesichts des von ihnen geschaffenen Wertes
hätten sie sich das redlich verdient gehabt.
Einen weiteren Anteil an der erfolgreichen Entwicklung
der Firma hatten auch die nicht
un wesentlichen Unterstützungen durch Steuergelder,
die das Unternehmen in den vergangenen
Jahren lukrieren konnte. In Summe sind zweistellige
Millionenbeträge an öffentlichen Förderungen
von Bund und Land an das Unternehmen
geflossen.
Die erfolgreiche und durchaus erfreuliche Entwicklung
von B&R ist nur ein Beispiel von vielen
in Oberösterreich. Umso unverständlicher ist es,
dass so viele Unternehmervertreter nicht müde
werden, den Standort schlechtzureden. Für AKPräsident
Kalliauer steht fest: „Die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer leisten enorm viel
und bescheren den Unternehmern mit ihrem
Know-how und ihrer Produktivität satte Gewinne.
Dafür gebührt ihnen ein gerechter Anteil am
Erfolg. Unternehmen, die ihre Leute nicht fair
entlohnen, verdienen auch keine Unterstützung
durch die öffentliche Hand.“
Fotos: B&R, ABB, Andreas Tischler