Vorsprung durch Robotik
Roboter werden zunehmend zum vollwertigen Assistenten
Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung verändert Wirtschaft
und Gesellschaft grundlegend. Erfolgreiche Unternehmen müssen die digitale
Transformation nicht nur verstehen, sondern diese auch aktiv mitgestalten,
um die Nase im Wettbewerb vorn zu haben. Die jüngsten Entwicklungen
in der Robotik verschaffen Nutzern hier einen deutlichen Vorsprung.
Bis 2018 soll es weltweit schätzungsweise
1,3 Millionen industrielle Robotersysteme
geben, die eine breite Palette von Aufgaben in den
verschiedensten Industrien übernehmen – vom
Schweißen in der Automobilindustrie über das
Verpacken in der Lebensmittelherstellung bis hin
zum Druckguss in der Metallindustrie. Mittlerweile
sind viele dieser Systeme in automatisierten
Produktionsanlagen auch miteinander vernetzt.
Denn das Industrial Internet of Things (IIoT)
und die smarte Fabrik leben von Kommunikation
und Daten.
Doch sobald die Roboter beziehungsweise das
System, in dem sie arbeiten, mit dem Internet
verbunden sind, können sie zum Einfallstor für
Cyberangriffe werden, warnen Security-Spezialisten.
Ein aktueller Bericht von Trend Micro, im
Rahmen dessen die Relevanz von Sicherheit bei
modernen Industrierobotern untersucht wurde,
zeigt, dass roboterspezifische Angriffe durchaus
im Bereich des Möglichen liegen und eine ernst zu
nehmende Gefahr für die Smart Factory darstellen,
betonen die Verfasser.
Durch Vernetzung und externe Zugriffsmöglichkeiten
wird auch die Angriffsfläche der Industrieroboter
80 AUTOMATION-GUIDE 2017
Text: Thomas N. C. Mach
immer größer. So ermöglichen Web-Services
beispielsweise den externen Zugriff auf den
Roboter-Controller und es finden sich bereits
Apps, mit denen die Mitarbeiter die Roboter in
der Fabrik über ihr Smartphone steuern können.
Manche Industrieroboter können laut Trend
Micro sogar direkt über das öffentliche Internet
erreicht werden, um Monitoring und Fernwartung
durchzuführen. Es bedarf daher der
gemeinsamen Anstrengung von Roboter- und
Software-Entwicklern, Betreibern und Sicherheitsexperten,
um die sensiblen Robotersysteme
zu schützen.
Roboter mit telepathischer Verbindung
Die Entwicklung im Bereich der Robotik schreitet
jedenfalls rasant voran. So haben Forscher der
Chinese Academy of Sciences vor Kurzem einen
Algorithmus auf Basis künstlicher Intelligenz (KI)
entwickelt, der anhand der Gehirnaktivität akkurat
Buchstaben und Zahlen erkennt, die gesehen
werden. Bei diesem Forschungsansatz handle es
sich, so die Forscher, um einen weiteren Schritt
auf dem Weg zur telepathischen Verbindung
zwischen Mensch und Roboter. Das angewandte