Der Roboter als hilfreicher Kollege
Arbeitsplatz 4.0 passt sich dem Mitarbeiter an
Bosch macht Roboter zu Kollegen und erwartet dadurch einen Zusatzumsatz von
mehr als einer Milliarde Euro bis 2020. „Mensch und Maschine werden enger
zusammenarbeiten als je zuvor“, ist Geschäftsführer Stefan Hartung überzeugt.
Behutsam greift er das Metallteil und reicht
es an seine Kollegin weiter. Er nimmt
dabei auf jede ihrer Bewegungen Rücksicht und
hält inne, bevor es zu einem Zusammenstoß
kommt. Trotz seiner Größe von 1,75 Meter
bewegt er sich mühelos und vorsichtig. Fehler
macht er keine. Die Rede ist vom APAS assistant.
Der berührungslos kollaborierende Roboter ist
ein Teil des Arbeitsplatzes 4.0, den Bosch auf der
Hannover Messe 2017 zeigte: Der Industriearbeitsplatz
der Zukunft ist voll vernetzt und stellt
die Bedürfnisse des Mitarbeiters in den Mittelpunkt.
„Der Arbeitsalltag in der Fertigung wird
sich in den kommenden Jahrzehnten grundlegend
ändern. Mensch und Maschine werden enger
zusammenarbeiten als je zuvor. Industrie 4.0
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unterstützt die Mitarbeiter und erleichtert ihnen
die Arbeit“, sagte Stefan Hartung, Geschäftsführer
der Robert Bosch GmbH und unter anderem
verantwortlich für den Bereich Industrial
Technology.
Der Arbeitsplatz der Zukunft stellt sich automatisch
auf den Mitarbeiter ein
Der auf der Hannover Messe gezeigte Arbeitsplatz
4.0 passt sich dem Mitarbeiter an. Beispielsweise
stellt sich die Höhe des Arbeitstischs auf die
richtige Größe ein. Arbeitsanleitungen erhält der
Mitarbeiter per Projektion in der gewünschten
Geschwindigkeit. „Dank digitaler Vernetzung und
Produktionsassistenten wird die tägliche Arbeit in
der Industrie unbeschwerlicher, produktiver und
sicherer“, sagte Hartung. Kollaborative Roboter
wie der APAS assistant von Bosch sind bei Automobilherstellern
und -zulieferern, aber auch bei
Herstellern von Gebrauchsgütern im Einsatz.
Künstliche Intelligenz unterstützt die Mitarbeiter
in der Fertigung
Mensch und Maschine arbeiten am Arbeitsplatz
4.0 eng zusammen. Dies zeigt sich auch am
APAS inspector, der ebenfalls in Hannover zu
sehen war. Er erkennt mithilfe lernender Bildverarbeitung
automatisch, wenn die Materialoberfläche
eines Fertigungsteils nicht den Vorgaben
entspricht. Der Mitarbeiter bringt der Maschine
einmal bei, welche Abweichung sie noch tolerie-
Die technologisch gestützte und flexible Fertigung ermöglicht
eine schnelle Reaktion auf Bedürfnisse am Markt.