Smartphones“, so Kleinemeier. Hier müssten Politik
und Industrie Tempo machen. Dabei könnten
unter anderem marktnahe Leuchtturmprojekte von
IT-Anbietern und -Anwendern helfen. Auch industrielle
Kompetenzzentren können den Nutzen
anhand konkreter Erfolge sichtbar machen. Gleichwohl
müsse aber auch die Politik den langfristigen
Erfolg unterstützen.
Interessante Zukunftsszenarien
Trotz der noch vorhandenen Hürden ist die Bitkom
Branche weiter optimistisch und sieht in der
Smart Factory interessante Zukunftsszenarien. So
erwarten zwei Drittel (66 Prozent), dass Big-Data-
Analysen zur frühzeitigen Erkennung von Kundenwünschen
im Jahr 2025 verbreitet sein werden. An
autonome Logistikfahrzeuge und andere autonome
Maschinen als Standard im produzierenden Gewerbe
glaubt mehr als jeder dritte Befragte (37 Prozent).
43 Prozent gehen davon aus, dass Digital
Twins in der Fabrik der Zukunft verbreitet sein
werden. Dabei handelt es sich um digitale Abbilder
realer Maschinen und Geräte. Mit ihnen kann man
Situationen durchspielen und zum Beispiel bei
Reparaturen Lösungen entwickeln und testen.
Big Data ist nicht mehr nur für Großkonzerne
Die optimale Planung von Transportwegen, die
Reduzierung von Retouren oder die Vorhersage von
Maschinenausfällen in der Produktion: Big-Data-
Analysen können in vielen Branchen die Arbeit
effizienter machen und dabei helfen, Kosten zu
sparen. Dabei ist Big Data längst nicht mehr allein
ein Thema für Großkonzerne, sondern wird auch
für den gehobenen Mittelstand immer interessanter,
64 AUTOMATION-GUIDE 2017
wie eine repräsentative Umfrage von Bitkom
Research im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft KPMG unter 709 Unternehmen
mit mehr als 100 Mitarbeitern ergeben hat.
Demnach sagen aktuell 62 Prozent der Unternehmen
mit 500 bis 1.999 Mitarbeitern, dass sie
Big-Data-Lösungen einsetzen. Vor einem Jahr
waren es gerade einmal 44 Prozent. „Big Data ist
längst nicht mehr nur etwas für Big Companys.
Entscheidungen im Unternehmen auf Grundlage
von Erkenntnissen aus einer großen Menge an
Daten zu treffen, wird auch für kleinere Unternehmen
immer interessanter“, sagte Axel Pols,
Geschäftsführer von Bitkom Research, bei der Vorstellung
der Studienergebnisse.
Über alle Unternehmensgrößen hinweg sagt nicht
einmal mehr jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent),
dass Big-Data-Lösungen kein Thema für das
eigene Unternehmen seien (2016: 22 Prozent).
Hauptgrund dafür dürfte sein, dass sechs von zehn
Unternehmen (59 Prozent), die Big-Data-Lösungen
einsetzen, damit mindestens eines ihrer Geschäftsziele
erreichen. So geben 41 Prozent an, sie hätten
dank Big Data Risiken minimiert, 27 Prozent konnten
den Umsatz erhöhen und 19 Prozent Kosten
reduzieren. „Die Ergebnisse zeigen, dass Big Data
auf die Unternehmensziele einzahlt, es aber kein
Selbstläufer ist. Anders als etwa die Automatisierung
mit einem Roboter, der sofort Effizienzgewinne liefert,
muss Big Data in eine Strategie eingebettet und
die gewonnenen Erkenntnisse müssen umgesetzt
werden. Das braucht Zeit und den Willen zur
Umsetzung durch das Management“, sagte Thomas
Erwin, Global Execution Partner Data & Analytics
bei KPMG.