Hinzu kommen hoch individuelle Verpackungen,
die auf den Konsumenten zugeschnitten sind, und
höhere Anforderungen, was die erwartete Lieferzeit
betrifft“, erklärt Mike Johnson, Chief of
Operations bei Locus Robotics. „Unser innovatives
System macht es ganz leicht, auf ein steigendes
Warenvolumen und saisonale Spitzen reagieren zu
können, während man die Kosten genau im Blick
hat.“ Dem Experten zufolge sei der E-Commerce-
Sektor prinzipiell „eine eher unstrukturierte
Welt“. Man könne deshalb nicht alle unterschiedlichen
Aufgaben und Probleme mit einer pauschalen
Lösung angehen. „Manche Lagerhallen ändern
sich ständig. Dort gibt es viele Menschen, Produkte
und Geräte, die sich bewegen“, schildert
Johnson. Künstliche Helfer wie die LocusBots
müssten sich deshalb jederzeit selbstständig an die
Gegebenheiten anpassen können. „Das ist eine
ähnliche Herausforderung wie bei selbstfahrenden
Autos. Die Roboter müssen sicher selbst navigieren
können und daneben auch dazu beitragen,
dass ihre menschlichen Kollegen produktiver sein
können.“
Bislang hätten die LocusBots ein Navigationssystem
verwendet, das im Grunde wie Google Maps
mit einer darübergelegten Ebene für Aufgabenplanung
und optische Raumerfassung funktioniert
hat. „Die Roboter hatten eine vorinstallierte
Karte zur Verfügung, über die sie ihre Arbeitsroute
planen konnten. Mithilfe verschiedener
Sensoren konnten sie zumindest eingeschränkt
auf ihre Umgebung reagieren.“
Roboter tauschen Informationen aus
Mit dem Locus Robotics Advanced Navigation
System (LRAN) könnten die Roboter untereinander
84 AUTOMATION-GUIDE 2017
TecArt entwickelte zur Robotersteuerung
einen eigenen XML-Dialekt.
Infos über verschiedene Standorte, Hindernisse,
Menschen und Ereignisse austauschen. „Diese
Verschmelzung von verschiedenen Daten erlaubt
es den Robotern, ein umfassendes Bild von ihrer
Umgebung zu bekommen. Es ermöglicht ihnen
auch, besser auf bestimmte Probleme reagieren zu
können, um beispielsweise nicht mit einem vorbeilaufenden
Roboter- oder Menschenkollegen zu
kollidieren“, unterstreicht Johnson.
Soft-Roboter über magnetische Felder zu steuern,
gelang indes Forschern der North Carolina State
University. Die Modulation erfolge dabei mittels
Mikropartikelketten, die in die Komponenten des
Soft-Roboters integriert seien. Um die Versuche
durchzuführen, haben die Wissenschaftler Eisenmikropartikel
in ein flüssiges Polymergemisch
eingebettet. Anschließend wurde das magnetische