INNOVATIVE INDUSTRIE
MODERNSTE TUNNELFORSCHUNG
Am 18. Oktober 2021 wurde das „Zentrum am Berg“ (ZaB) am Steirischen Erzberg
of ziell eröffnet und in Betrieb genommen. Mit mehr als vier Kilometern Untertagebauanlagen
ist dies eine europaweit einzigartige Einrichtung für Forschung
und Entwicklung in den Bereichen Geotechnik und Tunnelbau.
DEZEMBER 2021 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 45
Foto: Maike und Björn Bröskamp/Pixabay
Bei der feierlichen Eröffnung verdeutlichte Wilfried
Eichlseder, Rektor der Montanuniversität Leoben,
die Einzigartigkeit des Projektes: „Mit diesem Tunnelforschungszentrum
haben wir nicht nur den
Horizont in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht deutlich
erweitert, sondern, wie wir aus den Anfragen um Forschungskooperationen
aus aller Welt entnehmen können, hat
die Montanuniversität damit nachhaltig an internationaler
Sichtbarkeit und Strahlkraft gewonnen“, so Eichlseder.
Bundesminister Heinz Faßmann betonte die Wichtigkeit von
Spitzenforschung für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort
Österreich: „Mit dem ‚Zentrum am Berg‘ verfügt die
Montanuniversität Leoben über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal
in der europäischen Universitätslandschaft. Es ermöglicht
grundlagen- und anwendungsorientierte, international
ausgerichtete Spitzenforschung in den Bereichen Geotechnik,
Rohstoffgewinnung, Berg- und Tunnelbau sowie Sicherheitstechnik
und bildet eine hervorragende Basis für
Projektanträge, wie beispielsweise in Horizon Europe. Das
Zentrum am Berg leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum
Krisen- und Katastrophenschutz: Feuerwehren können hier
etwa unter realistischen Bedingungen üben, Brände in Tunnel
zu bekämpfen. Ich gratuliere sehr herzlich zur Eröffnung
dieses richtungsweisenden Projekts und wünsche viel Erfolg.“
STRATEGISCHER FORTSCHRITT IM SCHIENEN- UND
STRASSENVERKEHR
Bundesministerin Leonore Gewessler bekannte sich in einer
schriftlich übermittelten Grußbotschaft zu diesem außergewöhnlichen
Forschungsvorhaben: „Das Klimaschutzministerium
zeigt mit einem weiteren hochwertigen Projekt sein
Commitment zu Klimaneutralität und Umweltschutz. Das
‚Zentrum am Berg‘ ist eine einzigartige Forschungseinrichtung.
So können Industrie und Wissenschaft unter sicheren Umständen
Forschung, Simulationen und gefährliche Sicherheitstrainings
im Schienen- und Straßenverkehr unter professionellen
Rahmenbedingungen durchführen. Gerade im Zuge
des heurigen Jahres der Schiene ist es wichtig, über eine solche
Infrastruktur zu verfügen. Damit kann der notwendige strategische
Fortschritt im Schienen- und Straßenverkehr statt nden.
Wir sind stolz, schon vor acht Jahren den Bedarf an einer
solchen Einrichtung erkannt zu haben und eine wichtige Unterstützerin
dieser in Europa einzigartigen Erfolgsgeschichte
zu sein“, so Gewessler.
WELTWEITE STRAHLKRAFT
Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl hob in ihrem Statement
die Rolle der Montanuniversität Leoben als Innovationstreiberin
hervor: „Mit dem ‚Zentrum am Berg‘ ist der Montanuniversität
Leoben ein weiterer Meilenstein ihrer Erfolgsgeschichte
gelungen. Das international einzigartige Forschungslabor
stellt einen Leuchtturm der Tunnelforschung dar und wird
unsere weltweite Führungsrolle im Tunnelbau weiter stärken.“
„Bereits jetzt sind mehr als 20 nationale und internationale
Forschungspartner mit den unterschiedlichsten Projekten im
ZaB tätig und wir haben Anfragen aus der ganzen Welt“, freut
sich Robert Galler, Departmentleiter des „Zentrums am Berg“.
Die Errichtungskosten in der Höhe von rund 30 Millionen
Euro teilen sich das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Forschung (BMBWF) und jenes für Klimaschutz,
Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
sowie das Land Steiermark und die Montanuniversität Leoben.
Der laufende Betrieb des ZaB soll durch Forschungsvorhaben
mit der Wirtschaft nanziert werden. BO