INNOVATIVE INDUSTRIE
IN ALARMBEREITSCHAFT
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Ein totaler Stromausfall und seine weitreichenden Auswirkungen werden aktuell
vielfach diskutiert. Auch wenn die Gefahr eines Blackouts nicht zu unterschätzen
ist, warnt die Regulierungsbehörde E-Control vor dem Spiel mit der Angst.
Europa schrammte zu Jahresbeginn knapp an einem
Blackout vorbei. Für die Wirtschaft hätte dies fatale
Folgen: Würde unter der Woche der Strom in ganz
Österreich für 24 Stunden ausfallen, läge der volkswirtschaftliche
Schaden laut Experten bei 1,2 Milliarden Euro
– für Wien allein bei rund 250 Millionen. Ein Blackout bedeutet,
dass nicht nur der Strom ausfällt, sondern nach und nach
auch Telekommunikation, Heizungen und letztendlich der
ganze Betrieb. „Es ist wichtig, dass das Thema jetzt vermehrt
in den Fokus rückt, denn die Blackout-Gefahr ist nach wie vor
sehr hoch. Um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein,
bedarf es Investitionen in die Infrastruktur der Energieversorgung
und breit gefächerter Aufklärungsmaßnahmen“, so Stefan
Ehrlich-Adám, Spartenobmann der Industrie in der Wirtschaftskammer
68 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2021
Wien. „Um das schlimmste zu verhindern,
bedarf es eines raschen und ausfallsicheren Ausbaus der Infrastruktur
der Energieversorger über die Grenzen hinaus. Denn
die Versorgungsknappheit und Netzschwankungen sind keine
Probleme, die wir in Österreich alleine lösen können.“ Wien
ist bei der zuverlässigen Energieversorgung ein internationaler
Vorreiter. Die Wiener Netze bieten eine 99,99 prozentige
Versorgungssicherheit und be ndet sich damit weit über dem
europäischen Durchschnitt.
MEHRERE ÜBUNGEN ERFOLGREICH VERLAUFEN
Im November 2021 wurden zwei Übungen rund um die Stromversorgung
in Österreich durchgeführt, an denen die E-Control
beteiligt war. „Unter Federführung des Landes Tirol gab es am