BEST OF INNOVATIONS
Für den Wechsel zwischen Privat- oder Dienstfahrt gebe
es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits könne ein
einfacher Kippschalter im Fahrzeug betätigt werden, andererseits
können auch über eine App am Smartphone oder
über die Software direkt Daten eingetragen werden. Die als
Privatfahrten geltenden Strecken Wohnort–Firmensitz erkenne
das System dann automatisch, ebenso, welcher Mitarbeiter
welches Fahrzeug nutzt – wichtig gerade bei Pool-
Autos. „Unser Datenschutz gilt dabei eindeutig dem Fahrer,
nicht dem Fahrzeug oder Fahrzeughalter“, verweist Tarbuk.
Es gelte dabei das Grundprinzip: Privatfahrten seien schutzwürdig.
Das heißt, auf diese Daten habe nur der Betreffende
selbst Zugriff. „Die Daten werden allerdings aus legalen
Gründen aufgezeichnet, da das Finanzamt ein geschlossenes
Fahrtenbuch verlangt“, erklärt Tarbuk. Das Infostars-
Fahrtenbuch sei so konzipiert, dass im System alle steuer- und
arbeitsrechtlichen Aspekte berücksichtigt sind. „Wir bieten
Kunden an, dass wir das System inklusive Datenspeicherung
auf unseren sicheren Servern betreiben. Damit ist der 100-prozentige
Schutz garantiert.“ Natürlich könne das System nach
entsprechenden Anpassungen auch vom Unternehmen
selbst betrieben werden.
PASSION TECHNOLOGIE
Gerade neue Herausforderungen brauchen auch neue Technologien.
Und diese entwickeln sich dann nicht selten zur
Passion. So hat beispielsweise die von SENS verwendete
Funktechnologie „LoRaWAN“ zur Übertragung kleiner
Datenmengen eine Reichweite von bis zu 20 Kilometer,
durchdringt sogar Kellerwände und die angebundenen
Sensoren können bis zu zehn Jahre Laufzeit im Batteriebetrieb
erreichen. In Kooperation mit G. Bernhardt’s Söhne
44 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
„Ich bin mit am Markt
vorhandenen Produkten
oft nicht zufrieden und
suche nach kreativen
Weiterentwicklungen“,
meint Infostars-
Geschäftsführer Robert
Tarbuk.
GmbH läuft momentan ein Probebetrieb mit mehr als 100
über LoRaWAN vernetzten Wasserzählern im ecoplus Park
Wiener Neudorf.
Wasserzähler seien mittlerweile zu smarten Produkten avanciert.
Der Wasserverbrauch werde dabei nicht mehr nur
einmal pro Jahr abgelesen, sondern könne mittels LoRaWANFunktechnologie
Verbräuche und andere Vorkommnisse,
etwa ein leckes Rohr, je nach Bedarf mehrmals pro Tag kommunizieren.
„Jeder einzelne Wasserzähler meldet sich in ein
Netzwerk ein, womit man relativ genau eingrenzen kann,
wo sich ein Leck mit Wasserverlust be ndet“, erklärte Peter
Mittner, seines Zeichens Geschäftsführer von G. Bernhardt’s
Söhne GmbH, kürzlich im Rahmen der Informationsveranstaltung
„Digitalisierung zum Anfassen“ im ecoplus Wirtschaftspark
Wiener Neudorf. „In der EU haben Trinkwasserleitungen
einen Verlust von 20 Prozent, den man so ef -
zient minimieren könnte.“ Der Fachmann ist der Meinung,
dass jeder Nutzer seinen Verbrauch anhand der persönlichen
Gewohnheiten programmieren können sollte.
Im Probebetrieb würden die Verbrauchsdaten vom Wasserzähler
über das LoRaWAN an die SENS-Data-Plattform,
welche in Österreich betrieben werde, gesendet und könnten
über eine API-Schnittstelle direkt auf die Kunden-
Applikationen übertragen werden. Netzbetreibern und
Wasserwerken sei es so möglich, Abrechnungen transparenter
und günstiger durchzuführen, ihre Ressourcenplanung
zu optimieren, Zusatzdienstleistungen anzubieten
und vor allem durch Früherkennung von Unregelmäßigkeiten
hohe Wasserschäden und -verluste zu vermeiden.
Durch die aktuelle Verbrauchsinformation würden Konsumenten
sensibilisiert und hätten somit ihren Konsum „selbst
in der Hand“.