BEST OF INNOVATIONS
SICHERE FUNKTECHNOLOGIEN
Sensoren, Aktoren, Maschinen sowie Steuer- und Regelungseinheiten – die
Vernetzung heutiger Industrieanlagen stellt vielfach bestehende Funktechnologien
vor schier unüberwindbare Herausforderungen.
Industrieanlagen sind nicht selten groß und komplex –
und genau dies stellt eine Vernetzung selbiger mittels
bestehender Funktechnologien vor scheinbar unüberwindbare
Herausforderungen. „Bestehende Funksysteme
wie WLAN, Bluetooth und Co. sind breit aufgestellt und
gut dazu in der Lage, große Datenmengen zu verarbeiten,
weisen jedoch Schwächen auf, wenn es um Echtzeitfähigkeit
und Zuverlässigkeit geht“, erklärt Uwe Meier, Projektverantwortlicher
am Institut für industrielle Informationstechnik
(inIT) der HS OWL. Abhilfe soll hier ein innovativer Lösungsansatz,
der von vier Forschungseinrichtungen zusammen mit
sieben Unternehmen entwickelt wurde und eine drahtlose
Vernetzung und Regelung von Industrieanlagen mittels neuartiger,
integrativer Funktechnologie ermöglichen soll, schaffen.
Denn Anforderungen wie Echtzeitfähigkeit und Zuverlässigkeit
seien gerade im industriellen Umfeld Dreh- und Angelpunkt,
um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten.
Ein Team von Wissenschaftlern verschiedener Forschungsinstitute
nahm sich der Sache an und ebnete gemeinsam mit
24 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
Partnern aus der Industrie in dem Projekt „HiFlecs“ den Weg
zu einem neuen industriellen Funkstandard. HiFlecs steht
dabei für „Hochperformante, sicherer Funktechnologien und
deren Systemintegration in zukünftige industrielle Closed-
Loop-Automatisierungslösungen“.
„Mindestens genauso komplex wie der ausgeschriebene Name
des Projektes, waren die Anforderungen, die uns bei der Entwicklung
der neuartigen Kommunikationsinfrastruktur begegnet
sind“, erklärt inIT-Professor Jürgen Jasperneite. Intelligent
sollte die Funktechnologie dabei sein und eine selbstständige,
exible, modulare und zugleich dynamische Kommunikation
zwischen eingebauten Sensoren und Anlagenteilen
ermöglichen, um den Automatisierungsansprüchen der intelligenten
Fabrik gerecht zu werden. „In einem Produktionsumfeld,
in dem Maschinen und Anlagen immer wandlungsfähiger
und exibler werden, muss auch die Funktechnologie reagieren
und sich an die veränderten Anforderungen anpassen“,
erklären die Forscher. So müssen beispielsweise Funksignale
mit einer Latenz von weniger als einer Millisekunde weitergegeben
werden.