BEST OF INNOVATIONS
„ES BLEIBT SPANNEND!“
Miraplast-Geschäftsführer Markus Brunnthaler über einen gestärkten Markenerfolg
dank anhaltendem Engagement, große Erwartungen an die vierte
industrielle Revolution und die Kunststoffbranche als Opfer des Konsumwahns.
50 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
Bezahlte Anzeige • Foto: Miraplast
Herr Brunnthaler, das
Jahr 2018 ist Geschichte.
Sind Sie zufrieden?
Durchaus! Wir haben
ein unglaublich dynamisches Umfeld
erlebt. In beiden Geschäftsfeldern konnten
wir von der guten konjunkturellen
Lage pro tieren.
Bei MiraHome haben wir – sehr zum
Gefallen unserer Kunden – weiter an
der Marke gearbeitet und auch einige
Consumer-Messen bespielt. Dort konnten
wir mit unserer hohen österreichischen
Qualität voll punkten.
Mit MiraTech setzen wir ja ausschließlich
Projekte unserer Kunden um. Hier
konnten wir mit und für unsere Kunden
einige Innovationen entwickeln. Besonders
stolz sind wir auf einige Kunden,
die wir mittlerweile über mehrere Jahre bei einer Produktentwicklung
begleitet haben. Wir waren bereits im Frühstadium
der Entwicklung dabei und hatten so die Möglichkeit, unser
Know-how voll einzubringen. Ich kann Ihnen sagen: Es sind
tolle Produkte daraus geworden!
Wir sehen aber auch, dass solche Entwicklungen immer mehr
Zeit in Anspruch nehmen. Um einen Kunden über zwei, drei
oder gar vier Jahre zu begleiten, ehe ein Produkt in Serie geht
und etwas einspielt, braucht es einen langen Atem.
In der Vergangenheit haben wir über neue Technologien
und deren Einsatz gesprochen. Was tut sich an
dieser Front?
Ja, darüber hatten wir schon gesprochen, und Industrie 4.0 ist
eine der Fronten, an der sich sehr viel tut. Mir persönlich fehlt
es diesbezüglich jedoch noch etwas an Wirtschaftlichkeit.
Technisch ist unglaublich viel möglich. Was ich noch vermisse,
sind Anwendungen, bei denen der Einsatz dieser neuen
Entwicklungen wirklich den großen Unterschied macht –
schließlich wurde ja eine industrielle Revolution ausgerufen.
Eine sehr interessante Technologie sind für uns die Entwicklungen
in der Robotik. Wir haben bereits eine Testanlage für
einen sogenannten kollaborierenden Roboter installiert. Wir
sehen, dass diese Technologien
auch sehr stark in China eingesetzt
werden. Verlässlich verfügbares
Personal und dessen Qualität
scheint dort eine treibende
Kraft dafür zu sein.
Wie wird sich das Ihrer Meinung
auf die Arbeitsplätze
der Zukunft aus wirken?
Das ist natürlich ein heikles
Thema. Automatisiert wird
schon seit einigen Jahrzehnten.
Die Arbeitswelt wird sich natürlich
verändern, das hat sie
auch schon immer getan. Die
Frage ist, was wir daraus machen.
Ich denke, die Automatisierung
bietet einerseits die
Möglichkeit, gefährliche und körperlich anstrengende Arbeiten
für die Menschen zu verbessern. Sie bietet aber auch
die Chance, anspruchsvollere Jobs zu generieren. Die Frage
wird sein, wie wir den Übergang meistern. Wie gehen wir
mit Mitarbeitern um, deren Qualifikationen nicht mehr
ausreichen, und was wird deren Beitrag sein können? Wie
schaffen wir die notwendigen Quali kationen, um auch
weiter konkurrenzfähig zu bleiben? Ich habe keine Antwort
dafür.
Dem Kunststoff per se haftet gerade ein ziemlich
schlechtes Image an. Wie geht es Ihnen damit?
Ehrlich gesagt, sehr schlecht. Die Branche leidet unter der
Tatsache, dass die Menschen viele Vorteile durch den Einsatz
von Kunststoff genießen, diesen aber dann achtlos wegwerfen.
Ergebnis sind Schreckensbilder von vermüllten Stränden
und verendeten Tieren. Wenn wir es nicht schaffen,
den Menschen Ressourcenschonung, Recycling etc. beizubringen,
wird uns der Konsumwahn über kurz oder lang
viel Wohlstand und Arbeitsplätze kosten. Leider scheint die
Politik die Hersteller für das Konsumverhalten der Kunden
bestrafen zu wollen. Es bleibt spannend!
www.miraplast.at