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32 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
Fotos: APA-Fotoservice/Hörmandinger, Nagarro
MEHR OUTPUT, WENIGER ZEIT
Wo bisher die persönliche Anwesenheit mehrerer Experten
nacheinander erforderlich war, kann jetzt mittels Datenbrillen
und Assisted-Reality-Technologien synchron gearbeitet werden.
Im Fall von A1 ist ein hochwertiges und rechtsgültiges Abnahmeverfahren
nun in bis zu einem Viertel der Zeit möglich. In
konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Konnte ein Prüfexperte
bisher zwei bis maximal drei Abnahmen täglich durchführen,
da er jedes Mal vor Ort sein musste, braucht er nun
zwischen 45 und 60 Minuten für die virtuelle Zuschaltung und
kann sich dann gleich dem nächsten Fall zuwenden.
„Ein großer Vorteil ist das handsfree Arbeiten. Überall, wo
Mitarbeiter die Hände frei brauchen, aber gleichzeitig ein
Datenaustausch nötig ist, kann der Connected Worker gute
Dienste tun. Es lassen sich Produktivität, Durchlaufzeiten,
Qualität und in einigen Fällen auch die Sicherheit für die Mitarbeiter
verbessern. Im Vergleich zu klassischen Lösungen zur
Produktivitätssteigerung sind bei Datenbrillen-Lösungen auch
die Investitionskosten relativ gering. Ein weiterer Vorteil ist,
dass man über die Brille zahlreiche Daten erfassen und sofort
in die IT-Systeme übernehmen kann. Und wie wir alle wissen,
sind Daten inzwischen eine der wertvollsten Ressourcen geworden“,
zählt Thomas Riedel weitere Vorteile solcher Lösungen
auf.
Bewährt hat sich der Umgang mit der Datenbrille auch bei den
Montagetechnikern, die direkt an den Sendemasten arbeiten:
Das Arbeiten mit den Brillen hatten die Testteams durchschnittlich
binnen drei Tagen erlernt. Die Hardware lieferte den Projektpartnern
zufolge auch unter schwierigen Wetterbedingungen
wie Wind und Regen gute Ergebnisse.
PIONIERPROJEKT DES DIGITALISIERUNGSZEITALTERS
Für welche Bereiche eignen sich solche Datenbrillen-Lösungen
noch, außer beim „Kraxeln“ auf Handymasten? Thomas Riedl
hat die Antwort parat: „Einsatzmöglichkeiten gibt es im Prinzip
überall, wo Techniker, Field Services, Außendienstmitarbeiter
Informationen austauschen und die Datenbrille besser
geeignet ist als andere Devices. Auf der Hand liegen die Einsatzmöglichkeiten
z. B. in Werkstätten, in der Servicetechnik
sowohl indoor als auch outdoor und natürlich in Produktionsumgebungen.“
Doch zum Abschluss wieder zurück zu A1: Insgesamt lief das
Projekt, das noch auf seinen endgültigen Rollout im „Echtbetrieb“
wartet, zehn Monate und lieferte in dieser Zeit viele
nützliche Erkenntnisse. Reinhard Faber, Abteilungsleitung
Network Strategic Planning bei A1, ist jedenfalls begeistert:
„Wir haben hier ein Pionierprojekt am Start, ein Best-Practice
für neue Arbeitsabläufe im Digitalisierungszeitalter.” RF
www.nagarro.com
www.a1.net
INFO-BOX
Vorteile der Connected-Worker-Lösung bei A1:
Effi ziente Kommunikation und Handhabung zwischen Monteur
und A1-Techniker, der remote den Abnahmeprozess steuert
und dirigiert.
Zeitersparnis: Wo bisher die persönliche Anwesenheit
mehrerer Experten nacheinander erforderlich war, kann jetzt
mittels Datenbrillen und Assisted-Reality-Technologien
synchron gearbeitet werden.
Sicherheit: Techniker hat bei der Abnahme, die in großer
Höhe stattfi ndet, die Hände frei.
Leicht zu erlernen: Die Testteams haben das Arbeiten mit der
Datenbrille durchschnittlich in drei Tagen erlernt.
Transparenz: Während des Anrufs werden alle Checklisten
und Einträge des Technikers in der Datenbrille angezeigt
Die Hardware lieferte auch unter schwierigen Wetterbedingungen
wie Wind und Regen gute Leistung.
Thomas Riedl, Managing Director von Nagarro Austria