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22 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
Fotos: PIA Automation, BECK Fastener Group, Holo-Light, Samuel Zeller /Unsplash
schen würden. Denn hier würden sehr komplexe Messungen
eine wichtige Rolle spielen – nicht nur statische wie
einzelne Wege, Längen, Drücke oder Kräfte, sondern auch
Messungen über dynamische Abläufe, wie das Ineinandergreifen
von Zahnrädern. „Ein Beispiel hierfür sind Verdreh-
ankenspiel-Messungen, bei denen geprüft wird, wie die
Zähne in einem Radsatz zueinander stehen. Das hat im
Getriebe gewisse Auswirkungen auf die Kraftübertragung
oder die Geräuschproduktion“, berichtet Norbert Kahr,
Mitglied der Geschäftsführung bei PIA Automation Austria.
Der österreichische Standort ist mit seinen 400 Mitarbeitern
das globale Kompetenzzentrum für Powertrain der PIAGruppe.
Und mit der 2015 installierten Forschungsabteilung,
die ihren Fokus auf die Entwicklung neuer, innovativer
Industrie-4.0-Lösungen legt, ist PIA Austria auch die Geburtsstätte
von piaDynamics.
Die Software sei im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbsprodukten
nicht an xe Hardwarekomponenten oder bestimmte
Steckkarten gebunden. Die Lösung sei flexibel
einsetzbar, auch in Bezug auf die verwendete Hardware,
die nur gewissen Mindestanforderungen entsprechen müsse.
Weitere Pluspunkte der Web-Applikation von PIA seien
die intuitive Bedienung und die einfache Menüführung,
die sich unter anderem an mobilen Endgeräten orientiere.
Die Messdaten würden zu Analyse- und Statistikzwecken
mit vielen modernen Gra ken aufbereitet und die Anwendung
sei auch per Touchscreen zu bedienen.
KONFIGURIEREN STATT PROGRAMMIEREN
Ein Alleinstellungsmerkmal sei laut Kahr außerdem die
Möglichkeit der Kon guration statt Programmierung des
Messrechners. In einem gra schen Editor gebe es vorgefertigte
Funktionsblöcke, mit deren Hilfe Messtechniker und
Qualitätsmanager Messsequenzen erstellen und bearbeiten
könnten. Hier seien also keine Programmierkenntnisse
nötig, um Zeilencodes innerhalb der Messsoftware zu programmieren,
sondern über den Kon gurator sei es für jeden
Benutzer einfach möglich, Messabläufe zu erstellen und
anzupassen. Das bedeute auch, dass piaDynamics nicht
aktiv in die Steuerung eingreift. Es handle sich lediglich
um einen Austausch mit der SPS, indem entsprechende
Werte oder Kommandos von der beziehungsweise an die
SPS kommuniziert würden, welche diese dann weiterverarbeite.
Mit den Vernetzungsmöglichkeiten mehrerer Messstationen
über einen einzigen Messrechner sei die Lösung auch Industrie
4.0-fähig. Für die Hardware-Investition bedeute dies
eine deutliche Kostenersparnis. Die Vernetzung ermögliche
eine Prozessüberwachung der Gesamtanlage. Entlang der
Anlage könnten auch mehrere Regelkreise mit einzelnen
Messstationen eingerichtet werden, die über einen einzelnen
Messrechner ausgewertet und angepasst werden könnten.
Dadurch, dass alle Messstationen miteinander vernetzt
seien, könnten gewisse Parameter über die Zeit verändert
werden, sodass eventuellen Qualitätsänderungen entgegengewirkt
werden könne.
„piaDynamics wird bisher vornehmlich in der Automobilbranche,
das heißt, insbesondere im Getriebe- und Montagebereich,
eingesetzt, ist aber auch für viele andere Industrien
mit höherem Automatisierungsgrad prädestiniert“,
erklärt Kahr. Es werde eine Vielzahl von Sensortypen und
Signalen unterstützt wie induktive Messtaster, analoge
Eingänge, Zählereingänge oder Messbrücken (weitere Sensorsignale
auf Anfrage). TM
www.beck-lignoloc.com
www.piagroup.com
www.mci.edu
Der Holo-Stylus vereinfacht den Umgang
in Augmented Reality deutlich.