COVERTHEMA
Adaptivität und Flexibilität erforderlich
seien, weiterzuentwickeln. Solche
IT-Lösungen würden das Rückgrat bilden,
um smarte Produktion und Cyber-
Physische Produktionssysteme umsetzen
zu können. Dabei werden verschiedenste
Themenfelder angegangen, unter
anderem Internet-of-Things-Technologien
und Lösungen für exible Automatisierung
sowie Lösungen für die vertikale
Integration entlang der Automatisierungspyramide
(„from shop oor to
top oor“).
Durchgängige virtuelle Abbildung
realer Systeme
Auch Lösungen für die horizontale Integration
entlang der Wertschöpfungskette
(Fertigung, Innerbetriebliche Logistik,
Montage) über die verschiedenen
Produktionsstufen und Life-Cycle-Integration
von der Produktentwicklung über
die Produktionsvorbereitung bis hin zur
Produktion mit durchgängiger Abbildung
der realen Systeme durch einen
sogenannten digitalen Zwilling werde
besonderes Augenmerk gewidmet.
Für das Beispielprodukt Kunststoff-3DDrucker
würden dabei einerseits mechanische
Komponenten gefertigt, andererseits
24 NEW BUSINESS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
aber auch Teile und Komponenten
zugekauft, um ebenfalls komplette
Montage- und innerbetriebliche
Logistikprozesse abbilden zu können.
Neben diesem Beispielprodukt könnten
selbstverständlich auch andere Bauteile
und Komponenten zum Beispiel im Rahmen
von Kooperationen mit Industriepartnern
gefertigt oder montiert werden.
Hauptzielsetzung sei dabei, Variabilität
und Adaptierbarkeit in der Produktion
exemplarisch abzubilden.
„Die Pilotfabrik ist ein technologisches
Leuchtturmprojekt. Sie dient einerseits
der Lehre und Forschung, andererseits
haben Unternehmen die Möglichkeit,
dort konkrete Fragestellungen zu untersuchen.
Insgesamt ist sie ein wichtiger
Beitrag, Österreich technologisch voranzubringen“,
betont Thomas Lutzky,
Geschäftsführer PHOENIX CONTACT
GmbH, einem der rund 20 Industriepartner
der Pilotfabrik.
Aufbau im Stufenplan
Der Aufbau der Pilotfabrik Industrie 4.0
erfolge in einem Stufenplan, also durch
einen schrittweisen Aufbau von Anwendungsfeldern
im Sinne von Applikationsszenarien
in der Pilotfabrik, mit denen
bestimmte Inhalte (Forschung, Schulung,
Know-how-Transfer, Demonstration) abgebildet
werden können. Die aktuellen
Anwendungsfelder der Phase I beziehungsweise
Initialphase würden sich
inhaltlich von Gesprächen mit Industriepartnern,
die im Vorfeld geführt wurden,
beziehungsweise den daraus adressierten
Bedarfen ableiten. Im Anwendungsfeld
A werde beispielsweise an
einem rekonfigurierbaren, adaptiven
Produktionssystem beziehungsweise
einer Fertigungszelle inklusive Werkzeug-
und Werkstückhandhabung gearbeitet.
Ausgangssituation sei, dass die produzierenden
Unternehmen in Österreich
vor einem Wandel stünden. Im globalen
Wettbewerb würden Anbieter aus Niedriglohnländern
sukzessive aufholen und
zunehmend konkurrenzfähige Produkte
anbieten. Sowohl Konsumprodukte
als auch Investitionsgüter würden deshalb
immer stärker nach Kundenwünschen
gestaltet und daher unvorhersehbaren
Bedarfsschwankungen unterliegen.
Dies führe dazu, dass Produktions-
und Logistikprozesse umfassend dynamisch
reagieren müssen.
Mit dem heutigen Status quo in der Fertigung
mit zentral gesteuerten