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DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 25
IN AUTOMATIONSSYSTEME INTEGRIERBAR
Um eine höchste Zuverlässigkeit zu erreichen, entwickelten
die Forscher ein Koexistenzmanagement, welches eine echtzeitfähige
Zuweisung der Zeit- und Frequenzkanäle sowie der
Sendeleistung ermöglichen soll. Eine Klassi zierung mit neuronalen
Ansätzen gewährleiste dabei eine optimale Ressourcenzuweisung
über mehrere Funkzellen. Zudem seien die
HiFlecs-Funkzellen aufwandsarm in ein übergeordnetes Automatisierungssystem
integrierbar, was dem Leitgedanken der
wandlungsfähigen Fabrik von morgen entspreche. Die Module
würden dabei automatisch durch einen Meldekanal erkannt,
Moduleigenschaften könnten durch den direkten Gerätezugriff
abgerufen werden. Zudem ermögliche und überwache das
integrierte Netzwerkmanagement die dynamische Anpassung
an wechselnde Systemzustände oder Umgebungsbedingungen.
Auch Advantech arbeitet an industriellen IoT/IIoT-Lösungen.
So präsentierte das Unternehmen unlängst unter anderem das
rmeninterne „4C-Konzept“, bei dem die vier „C“ für die Aktivitäten
Collect (Sammeln), Connect (Vernetzen), Compute
(Berechnen) und Create (Erstellen) stehen würden. Zudem
wurden neue Funktionen der Sharing-Plattform „WISE-PaaS
3.0“ präsentiert.
POTENZIAL NOCH LÄNGST NICHT ERSCHÖPFT
„Im heutigen IoT-Zeitalter haben viele Unternehmen bereits in
moderne Ausrüstung zur Vernetzung von Einzelgeräten sowie
fortschrittliche Technologie zur Datenerfassung investiert.
Doch in unseren Augen ist das Potenzial der neuen Technologien
damit bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“, erklärt Allan
Yang, CTO bei Advantech. „Unsere IoT-Softwaremodule sind
so konzipiert, dass sich damit auf der Grundlage der erhobenen
Daten zielgerichtet entsprechende Cloud-Plattformen schaffen
lassen. Bei der Entwicklung der neuen WISE-PaaS-Plattformen
ging es vor allem darum, datengetriebene Innovationen voranzutreiben.“
Die Gesamtanlagenef zienz (Overall Equipment Ef ciency –
OEE) werde in der heutigen Produktion zu einem immer wichtigeren
Leistungsindikator. Mittels Komplettlösung könnten
von der Rohdatenerfassung bis hin zur Ermittlung aussagekräftiger
KPIs alle wichtigen Datenströme verarbeitet werden.
Das I/O-Schnittstellenmodul nutze wiederum viele verschiedene
Übertragungsmedien und Protokolle für die kabelgebundene
und drahtlose Datenwiederherstellung. In industriellen
Umgebungen würden potenziell nützliche Daten häu g gar
nicht durch IT- oder OT-Systeme gesichert, da die Kosten für
die Datenrückgewinnung ihren tatsächlichen Nutzwert übersteigen
würden.
KOSTEN SENKEN
Durch den Einsatz von drahtlosen Sensornetzwerken könnten
die Kosten einer Datenrückgewinnung deutlich gesenkt werden.
Denn hier müssten nicht erst unter großem Aufwand
Kabel verlegt werden, bevor wieder auf die verloren gegangenen
Daten zugegriffen werden kann. Advantech präsentierte
daher auch punktuell oder groß ächig einsetzbare, drahtlose
Sensornetzwerke, denen zum Teil sehr unterschiedliche Technologien
zugrunde liegen. Neben dem verbesserten Wzzard-
System zählt dazu auch der neu eingeführte Sensorknoten
„WISE-4471 NB-IoT“, der in den NB-IoT-Netzwerken von Vodafone
in Irland bereits validiert wurde und im Zuge des Netzwerkausbaus
auch in anderen europäischen Ländern eingeführt
werde.
Zudem kommt das „LoRaWAN Gateway WISE-6610“. Die zugrunde
liegende Funktechnologie eigne sich sowohl für öffentliche
als auch für private LoraWAN-Implementierungen. Die
neuen Geräte könnten in schwer zugänglichen Regionen (wie
beispielsweise in Hochwassergebieten zur Überwachung des
Wasserstands) und in rauen Umgebungen (etwa bei extremen
Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit) eingesetzt werden.
DER TRIUMPFZUG VON WLAN
„Unternehmen unterschätzen die Bedeutung von WLANNetzwerken“,
warnt indes Manuel Urbanek, CEO von LOOP21.
Bislang war die Bereitstellung eines kostenlosen WLAN-Internetzugangs
für die Betreiber von Hotels, Flughäfen, Shopping-
Zentren, Freizeitparks, Seilbahnen und Tourismusgebieten ein
von deren Kunden erwartetes Serviceangebot, das sich hauptsächlich
als Kostenfaktor in den Bilanzen niederschlug. Neue
technologische Möglichkeiten hätten mittlerweile aber die
Wende eingeleitet, erklärt Urbanek. WLAN-Netze würden sich
zunehmend zum Marketing- und Verkaufsinstrument entwickeln,
das nicht nur die dafür aufzuwendenden Kosten wieder
einspielen soll, sondern darüber hinaus attraktive Nutzungs-
und Geschäftsmöglichkeiten für die Unternehmen biete. Bereits
heute würden achtmal mehr Nutzer mit ihren mobilen Endgeräten
über WiFi-Netzwerke ins Internet einsteigen als über
Industrieanlagen sind
heute oft hochkomplex
und stellen die Vernetzung
damit vor enorme
Herausforderungen.
Sicherheit spielt eine
wichtige Rolle bei der
zunehmenden Vernetzung.
Denn nicht nur
unbefugte Zugriffe
müssen verhindert
werden.