COVERTHEMA
Kompetenzzentrum erforscht fünf
Bereiche
Das Austrian Blockchain Center wird
mit den bereits bestehenden COMETZentren
CDP, SBA Research sowie internationalen
Blockchain-Initiativen eng
zusammenarbeiten. Die vielfältigen
Forschungs- und Entwicklungsthemen
des Zentrums werden in folgenden fünf
Bereichen gebündelt und beschäftigen
sich u. a. mit wirtschaftlichen, technologischen,
anwendungsbezogenen sowie
politischen und rechtlichen Fragestellungen:
Cryptography, Technology & Security
(Koordination SBA Research)
Cryptoeconomic Modelling & Blockchain
Applications for Business
(Koordination WU Wien)
Emerging Industries & Blockchains
in Manufacturing (Koordination FH
St. Pölten)
Data Science Methods for Blockchain
Analytics & Predictions (Koordina tion
AIT und RIAT)
Legal and Political Implications
(Koordination WU Wien)
Blockchain wofür?
Als Beispiel kann die Verbesserung der
Kundenidentifikation und damit der
diesbezüglichen Compliance von Banken
und Versicherungen genannt werden,
die bislang mit der wiederholten Vorlage
derselben Dokumente, langen Bearbeitungszeiten,
hohen Kosten etc. verbunden
ist. Dazu verweisen Einträge in
der Blockchain auf bereits überprüfte
Daten der Kundenidenti kation, welche
36 NEW BUSINESS | DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
Finanzdienstleister ohne weiteren Überprüfungsaufwand
immer wieder verwenden
können, wobei datenschutzrechtliche
Implikationen zu klären sind.
Der Einsatz von Blockchains in der
Buchführung und Prüfung von Unternehmen,
die Etablierung betrugsresistenter
Steuererhebungsverfahren, die
Gestaltung und Adaptierung von Compliance
Systemen, die vereinfachte Abwicklung
grenzüberschreitender Kapitalmarktransaktionen
samt deren dinglicher
Absicherung durch besitzlose
Pfandrechte, die Einführung digitalen
Zentralbankgeldes, die unternehmensübergreifende
Verwaltung von Messdaten
oder die Mensch-Maschine-Interaktion
sowie die Maschine-zu-Maschine-
Kommunikation in der Industrie 4.0 und
die Verbesserung der Transparenz im
personalisierten Multi-Channel-Marketing
sind weitere vielversprechende
Anwendungsgebiete, die starke Wachstumsimpulse
erwarten lassen.
Zukunftsweisende Impulse
COMET-Zentren (K1) werden vom Bundesministerium
für Verkehr, Innovation
und Technologie, vom Bundesministerium
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,
von den jeweils beteiligten
Bundesländern (beim ABC sind
dies Wien, Niederösterreich und Vorarlberg)
und den Partnern aus Wirtschaft
und Wissenschaft nanziert. Koordination
und Abwicklung erfolgen durch die
FFG. K1-Zentren betreiben Forschung
auf hohem internationalem Niveau und
setzen neue Forschungsimpulse. Sie tragen
zu Innovationen bei, vor allem in
Hinblick auf zukunftsrelevante Märkte.
„COMET ist eine Erfolgsgeschichte der
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft
und Wissenschaft. In diesen Kompetenzzentren
wird jenes Know-how erarbeitet,
mit dem unsere Wirtschaft
ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen
kann und das Lösungen für die Zukunftsfragen
unserer Gesellschaft ermöglicht“,
so Wirtschaftsministerin
Margarete Schramböck und Infrastrukturminister
Norbert Hofer. BO
Fotos: Pixabay, WU Wien
INFO-BOX
10 Jahre COMET
Das Kompetenzzentren-Programm
COMET läuft seit 2008 und kann auf
nennenswerte Erfolge in diesen zehn Jahren
zurückblicken: Über COMET-Zentren
beziehungsweise -Projekte werden rund
2.300 Personen beschäftigt, davon etwa
1.700 Forscherinnen und Forscher. Seit
2008 wurden über 17.000 Publikationen
veröffentlicht und etwa 2.400 Dissertationen
sowie 2.800 Masterarbeiten
durchgeführt. Daraus sind rund 900
Patente und Lizenzen hervorgegangen.
In den Forschungsprojekten der COMETZentren
sind aktuell an die 1.300 Unternehmen
und 580 wissenschaftliche
Einrichtungen beteiligt. In der gesamten
Laufzeit des COMET-Programms wurden
bis dato rund 691 Millionen Euro an
Bundesmitteln investiert. Das entspricht
Gesamtkosten von 2,18 Milliarden Euro.
www.ffg.at/comet