STEIERMARK
OKTOBER 2021 | STEIERMARK • NEW BUSINESS 167
als gebündeltem Licht. Abfall oder Verbrauchsmittel
wie Etiketten, Trägermaterial
oder Tinten werden hierzu nicht
benötigt. „Aus diesem Grund haben
SPAR und Frutura bereits vor drei Jahren
beschlossen, die direkte Lasergravur
von Obst und Gemüse zu testen“, erklärt
Franz Kneißl, Leitung Projektmanagement
bei Frutura.
Foodlaser-Versuchsstation
Der Kennzeichnungsanbieter Bluhm
Systeme lieferte dem Obst- und Gemüsehändler
daher einen Laser zu Versuchszwecken.
Dieser Foodlaser ist eine Station,
bestehend aus einem CO2-Laser
vom Typ eSolarMark und angeschlossenem
Förderband. Die Produkte werden
in vorgeformte Trays gelegt und zum
Lasern in die Station gefahren. Der Laser
erhitzt die Schale punktuell und sorgt
so für eine deutlich sichtbare und dauerhafte
Kennzeichnung. Optik, Geschmack
oder Geruch des Produktes
werden dabei in keiner Weise negativ
beein usst. Auch belegen Untersuchungen,
dass natürliches Labeling keine
Auswirkungen auf die Verderblichkeit
oder die Kontamination mit Bakterien
hat.
Frutura-Testreihe
„Mit dieser Versuchsstation wollten wir
diese Technik einmal für uns testen. Und
die Ergebnisse waren durchaus vielversprechend“,
erinnert sich Johannes Haubenhofer,
verantwortlich für Verpackungen
bei Frutura. Die Hauptanforderung,
die Frutura und SPAR an das Natural
Labeling stellten, war zwar die Lesbarkeit
der Kennzeichnung. Gleichzeitig durfte
aber natürlich nicht die Schutzfunktion
der Schale zerstört werden. Da sich Form
und Farbe von Früchten von Natur aus
unterscheiden, war es daher erforderlich,
den Laser individuell einzustellen. „Leistung
und Frequenz des Foodlasers müssen
exakt an das jeweilige Produkt angepasst
werden“, erklärt Robert Ringhofer,
Projektleiter bei Bluhm Systeme:
„Denn es soll ja nur die oberste Schicht
der Schale leicht abgetragen werden.“
Entscheidend sind zudem Parameter
wie Positionierung und Geschwindigkeit
des Lasers. „Das erfordert eine ausgiebige
Testphase“, betont Robert Ringhofer.
„Man beginnt mit hoher Leistung, damit
die Kennzeichnung sehr deutlich lesbar
ist, und geht mit der Leistung sukzessive
zurück. Die richtige Einstellung ist
gefunden, sobald eine lesbare Kennzeichnung
auf einem unbeschädigten Produkt
erreicht ist“, erläutert Alois Gläser, technischer
Leiter bei Frutura, die grundsätzlichen
Einstellungsarbeiten.
Getestet wurden verschiedene Früchte
wie Bananen, Äpfel und Mangos. „Dabei
haben wir festgestellt, dass sich Bananen
nicht zum Laserkennzeichnen eignen.
Da die Schale sehr emp ndlich ist, würde
sie innerhalb von kürzester Zeit braun
werden. Außerdem ist es technisch sehr
aufwendig, die einzelnen Bananen einer
Staude zuverlässig zu kennzeichnen“,
erinnert sich Franz Kneißl. Bessere Ergebnisse
erzielte er mit Äpfeln: „Äpfel
kann man sehr gut lasern. Zwar kann
Fotos: Bluhm Systeme
Marktakzeptanz von gelaserten Äpfeln
»Zwar kann die Kennzeichnung bedenkenlos ‚mitgegessen‘
werden, dennoch stellte sich uns hierbei jedoch
die Frage, ob der Konsument schon dazu bereit ist.«
Franz Kneißl, Leitung Projektmanagement bei Frutura