COVERTHEMA
Das City Intelligence Lab ist ein
internationales Vorzeigelabor für die
Stadtplanungspraxis der Zukunft.
OKTOBER 2021 | NEW BUSINESS 23
Fotos: Ars Electronica Solutions/Expo Austria (1+2), AIT (3), INCREMENTAL 3D (4)
AIT Austrian Institute of Technology
– Projekt: CIL City Intelligence Lab
(Wien)
Das AIT mit den Hauptstandorten Wien,
Seibersdorf, Wr. Neustadt und Ranshofen
ist ein unabhängiger, urbaner Knowhow
Partner, der innovative Lösungen
für Stadtmanagement und -planung
entwickelt. Auf der EXPO wird das CIL
– City Intelligence Lab präsentiert, eine
interaktive Plattform, mit deren Hilfe
neue Formen und Technologien für die
Stadtentwicklungspraxis der Zukunft
erforscht werden. Hier treffen modernste
digitale Technologie und innovative
Ansätze auf Big Data und durch künstliche
Intelligenz (KI) gestützte Stadtplanungstools.
Mittels Augmented Reality
werden Echtzeitprozesse und deren
Produkte auf einer interaktiven Plattform
in 3D erlebbar. Das CIL ermöglicht es,
die Ideen von Entwicklern, Investoren
und Stadtplanern schneller und kostengünstiger
zusammenzuführen und die
Nachhaltigkeit von Städten zu sichern.
Szenarien wie die Klimasituation in
Stadtteilen können anschaulich simuliert
und durchgeplant werden. „Die Innovationsleistung
der zukünftigen Stadtplanung
wird es sein, mit dem Einsatz
digitaler Technologien vielfältige Planungsszenarien
zu schaffen, die eine
breite Palette an Lösungen für die Städte
und deren Bewohner bieten. Wir haben
dazu die nötige Infrastruktur geschaffen“,
erklärt Nikolas Neubert, Head of
Competence Unit Digital Resilient Cities
am Center for Energy. „Besonders das
Wachstum und die Verdichtung der
Städte verstärken das Problem der Überhitzung
während der Sommermonate“,
erklärt Nikolas Neubert weiter. Diese
Entwicklung stellt für die Bevölkerung
eine gesundheitliche Belastung dar. „Um
Städte für diese Situation resilienter zu
gestalten, können wir im City Intelligence
Lab unter Anwendung von Machine
Learning Mikroklimasimulationen
für Sommer- und Hitzetage mit und
ohne Anpassungsmaßnahmen erstellen,
unterschiedliche Klimamodelle durchführen
und die Ergebnisse visuell aufbereiten.
So kann man sofort erkennen,
welche Maßnahmen für bestimmte
Stadtteile eine Abkühlung bedeuten
würden“, so Neubert.
MOSTLY AI Solutions – Projekt: Mostly
GENERATE – Lösung für synthetische
Daten
Mostly AI ist ein Hightech-Start-up, das
eine bahnbrechende KI-Technologie zur
Anonymisierung von Big Data entwickelt
hat. Die Lösungen von Mostly AI ermöglichen
es Unternehmen weltweit und
branchenübergreifend, Big-Data-Bestände
sowohl intern als auch extern sicher
zu teilen und dabei die Privatsphäre
ihrer Kunden vollständig zu schützen.
Mostly AI löst eine der größten Herausforderungen,
vor denen Unternehmen
heute stehen: den Spagat zwischen dem
Bedarf an KI- und Big-Data-Innovationen
und dem Schutz der Privatsphäre. Ihre
KI-generierte Software für synthetische
Daten hilft Unternehmen, datenschutzsensible
Datenbestände zu erschließen,
indem sie diese vollständig anonymisiert
und gleichzeitig alle wertvollen Informationen
und die Granularität beibehält;
das Ergebnis sind Daten, die frei genutzt
und weitergegeben werden können.
In einer Welt voll kluger Köpfe und riesiger
Datenmengen gibt es ein enormes
Potenzial, diese wertvolle Ressource
nicht nur für wirtschaftliche Innovationen,
sondern auch für das Gemeinwohl
zu nutzen. Die Technologie für synthetische
Daten ermöglicht es, diese sicher
zu erschließen und mit ihnen zusammenzuarbeiten
und eröffnet so eine
schier unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten,
die es zu nutzen gilt.
incremental3D – Projekt: myPot
(Innsbruck, Tirol)
Das 2017 gegründete Spin-off der Universität
Innsbruck ist auf das Design
und die Umsetzung vom Prototypen bis
zum Serienprodukt spezialisiert. Eine
Studie des Instituts für Höhere Studien
(IHS) attestiert der Universität Innsbruck
mit ihrer erfolgreichen Spin-off-Strategie
samt Beteiligungsportfolio und Beteiligungsmanagement
eine Sonderstellung
in der österreichischen Universitätslandschaft.
In Kooperation mit dem Baustoffproduzenten
Baumit haben drei Architekten
der Uni Innsbruck in mehrjähriger
Forschungsarbeit eine 3D-Drucktechnik
für Beton entwickelt. Heute
können sie Betonobjekte in fast jeder
beliebigen Form, Farbe und Ober äche
sehr schnell und günstig herstellen.
myPot zeigt das Potenzial, das der 3DBetondruck
in der Produktgestaltung
und Produktionsentwicklung haben
kann. Die 3D-gedruckten Übertöpfe aus
Beton sind maßgeschneidert und kommt
ohne Formenbau aus. Sehr interessant
sind dabei die Flexibilität und die Logistik
des Systems. Vom Entwurf bis zur
Auslieferung vergehen oft nur zwei bis
drei Wochen, wobei der 3D-Drucker an
einem Tag mehrere Objekte herstellen
kann. Die incremental3d GmbH produziert
derzeit vor allem Objekte für den
öffentlichen Raum und die Gartengestaltung.
Das Ziel ist mehr Nachhaltigkeit
durch Materialoptimierung und
Digitalisierung des Bauwesens. In Zukunft
wollen die Jungunternehmer die
Technologie gemeinsam mit der Eidgenössischen
Technischen Hochschule
Zürich (ETH Zürich) auch für den Hochbau
marktfähig machen. BO
myPot zeigt das Potenzial des 3D-Betondrucks in
der Produktgestaltung und -entwicklung.
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