OBERÖSTERREICH
Den Trends auf der Spur
»Auch zukünftig arbeiten wir daran, Konsumententrends
frühzeitig zu erkennen, um diese bestmöglich zu
bedienen. Innovationen sind der natürliche Motor dafür.«
Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender
der Brau Union Österreich
SEPTEMBER 2018 | OBERÖSTERREICH • NEW BUSINESS 29
Vor allem Zipfer HOPS, deutlich weniger
süß als andere Limonaden, trifft die geschmacklichen
Anforderungen der erwachsenen
Gaumen, die es offenbar
fruchtig, herb, nicht zu süß, aber prickelnd
erfrischend möchten. Dies zeigen
2,7 Millionen Flaschen, die 2017 verkauft
wurden. Der Brau Union ist es auch gelungen,
in den letzten drei Jahren neben
Bier eine neue Kategorie für Österreich
zu etablieren – Cider. Mit der international
beliebtesten Cider-Marke Strongbow
und dem österreichischen Stibitzer, der
aus heimischen Äpfeln gemacht wird,
werden auch Konsumenten außerhalb
der Bierkategorie angesprochen, die
wenig bis kein Bier trinken.
Bereits 2007 brachte die Brau Union Österreich
eine Innovation auf den heimischen
Markt, die inzwischen längst zum
Standardsortiment gehört: der Gösser
NaturRadler. In mehr als 35 Ländern
weltweit wurde das Rezept aus Göss
bereits umgesetzt und gehört zu den
Bestsellern am Biermarkt. In Deutschland
kommt dem Gösser NaturRadler,
der seit April dort auch in der alkoholfreien
Variante erhältlich ist, besondere
Bedeutung zu. 2017 wurden mehr als
100.000 hl, gebraut in Österreich, verkauft.
Der volumsmäßige Absatz hat
sich innerhalb von zwei Jahren fast verdreifacht,
inzwischen macht er 40 Prozent
des Volumenwachstums des deutschen
Biermischgetränke-Segments aus.
Die deutsche Getränkezeitung zeichnete
das Produkt sogar als Getränk des
Jahres aus.
So entstehen Innovationen in der Brau
Union Österreich
Um erfolgreiche Neuheiten am Bier- und
Getränkemarkt in solcher Regelmäßigkeit
auf den Markt zu bringen, wird der
Innovationsprozess in der Brau Union
Österreich strategisch gesteuert. Konsumenten
erwarten in den unterschiedlichen
Vertriebstypen für unterschiedliche
Bedürfnisse ein jeweils maßgeschneidertes
Sortiment und schätzen dabei
eine umfangreiche Auswahlmöglichkeit.
„Mit unseren alkoholischen und alkoholfreien
Angeboten in unterschiedlichsten
Verpackungseinheiten gelingt es uns
zunehmend, den gesamten Getränke-
Tagesbedarf abzudecken. Auch zukünftig
arbeiten wir daran, Konsumententrends
frühzeitig zu erkennen, um
diese bestmöglich zu bedienen. Innovationen
sind der natürliche Motor dafür“,
so Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender
der Brau Union Österreich. In regelmäßigen
Meetings werden aufgrund vorhandener
Markt- und Konsumentendaten
Ideen für neue Produkte gesammelt
und selektiert. Anhand konkret definierter
Produkteigenschaften werden in
der hauseigenen Pilotbrauerei dann
mehrere Prototypen hergestellt, bewertet
und optimiert. Steht die Rezeptur des
neuen Produktes schließlich fest, wird
ein großtechnischer Versuch gemacht,
um sicherzustellen, dass das Rezept nicht
nur im kleinen Maßstab in der Pilotbrauerei,
sondern auch unter den realen Bedingungen
einer Großbrauerei funktioniert.
Nach der Überprüfung relevanter
Werte im Labor, wie beispielsweise des
Geschmacks, der Trübung, der Bitterwerte,
des Alkoholgehalts etc. wird das
Brauverfahren durch den Braumeister
entsprechend justiert und die Großproduktion
beginnt.
Der überhaupt wichtigste Punkt bei der
Entwicklung von neuen Bieren ist:
Schmeckt das Produkt dem Konsumenten?
Deshalb wird in der Brau Union
Österreich bei der Entwicklung von
neuen Produkten großes Augenmerk
auf diesen Punkt gelegt und viele Konsumententests
durchgeführt. Der Konsument
lässt sich vielleicht einmal überzeugen,
ein neues Produkt zu probieren,
aber wenn’s nicht schmeckt, kauft er es
nicht wieder. „Die Kunst des Braumeisters
ist, das Endprodukt in der de nierten
Menge in gleichbleibend hoher
Qualität zu brauen. Schließlich wissen
unsere Konsumenten genau, wie ein
bestimmtes Bier zu schmecken und
auszusehen hat, und bemerken jede
Änderung“, so Clemens Forster, Leiter
Qualitätssicherung Brau Union Österreich.
VM
Fotos: Brau Union Österreich