COVERTHEMA
Die Grenzen der Meinungsäußerungsfreiheit liegen
dort, wo die Rechte anderer und im konkreten Fall
speziell deren Persönlichkeitsrechte verletzt werden.
Eine wichtige erste Unterscheidung ist die zwischen
Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung. Die
Regel lautet: Tatsachenbehauptungen lassen sich – im
Gegensatz zu Meinungsäußerungen – beweisen. Wer
falsche Tatsachen oder unrichtige Aussagen verbreitet,
setzt sich im Ernstfall einem Haftungsrisiko aus – solche
16 NEW BUSINESS | SEPTEMBER 2018
Kommentare können Unternehmen auf ihrer eigenen
Social-Media-Seite richtigstellen oder gegen sie
rechtliche Schritte einleiten. Be ndet sich ein unwahrer,
beleidigender oder kreditschädigender Beitrag
auf einer Bewertungsplattform oder in einem Blog, so
emp ehlt sich die direkte Kontaktaufnahme mit dem
Betreiber der Website oder der Plattform. Kommentare,
Beiträge und Bewertungen, die rassistisch, beleidigend,
verleumderisch sind, müssen gelöscht werden.
Unwahre Tatsachenbehauptungen können zivilrechtliche
Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche nach
sich ziehen, aber auch strafrechtlich relevant sein. Das
Strafrecht unterscheidet hier zwischen Beleidigung,
übler Nachrede, Kreditschädigung und Verleumdung.
Astroturfi ng: Gezielter Angriff auf den Ruf
Ruf- bzw. Kreditschädigung, die nicht von unzufriedenen
Kunden ausgeht, sondern als gezieltes Mittel der Konkurrenz
eingesetzt wird, um einen Mitbewerber zu verunglimpfen,
bedroht das Image eines Unternehmens. Ziel
einer sogenannten Astrotur ng-Kampagne ist es, eine
Graswurzelbewegung vorzutäuschen. Die Meinungen in
den Kommentaren, Beiträgen und Bewertungen sind
vermeintlich einem öffentlichen, unabhängigen Interesse
entsprungen. Ziel ist es, es so aussehen zu lassen, als
wären tatsächliche Kunden mit Produkten, der Dienstleistung
oder dem Service eines Unternehmens unzufrieden,
in Wahrheit steckt die Konkurrenz dahinter. Dafür
werden falsche Benutzerkonten erstellt, die Falschmeldungen
auf der Internetseite bzw. den Social-Media-
Kanälen eines Unternehmens hinterlassen und die sich
aktiv an einer Rufschädigung und der Verbreitung der
Falschmeldung beteiligen. Gegen solche Praktiken können
Unternehmen juristisch vorgehen. Sind die Tatsachenbehauptungen
falsch, müssen betreffende Kommentare,
Beiträge und Bewertungen gelöscht werden.
Konstruktive Kritik
Kritik kann auch positive Auswirkungen haben. Besonders
Jungunternehmen, aber auch etablierte Konzerne sind für Anregungen
und Verbesserungsvorschläge ihrer Kunden dankbar.