OBERÖSTERREICH
98 NEW BUSINESS • OBERÖSTERREICH | SEPTEMBER 2018
Foto: Zeppelin/Sabine Gassner
SWIETELSKY wurde mit dem Bau einer zweiten Tunnelröhre
beim Karawankentunnel beauftragt. Anfang 2024 soll die knapp
acht Kilometer lange Unterführung in den Vollbetrieb gehen.
90 Millionen Euro für logistische Mammutaufgabe.
D er bestehende Karawankentunnel
– ein Grenztunnel
zwischen den Republiken
Österreich und Slowenien
an der A11 Karawankenautobahn – hat
eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern.
Davon entfallen 4.441 Meter auf das österreichische
Staatsgebiet, weitere 3.477
Meter liegen auf slowenischem Hoheitsgebiet.
Betrieben wird der Tunnel gemeinsam
von ASFINAG und dem slowenischen
Autobahnbetreiber DARS.
2018 startet die ASFINAG zeitgleich mit
dem slowenischen Autobahnbetreiber
DARS den Vollausbau des Karawankentunnels.
Erster Schritt ist der Neubau
einer zweiten Tunnelröhre.
„Der Auftrag über den Neubau einer
zweiten Röhre beim Karawankentunnel
hat ein Volumen von rund 90 Millionen
Euro. Er ist eine Auszeichnung für die
SWIETELSKY-Baugesellschaft und ihr
Tunnelbau-Unternehmen, die in diesem
Fall gemeinsam als ARGE beauftragt
wurden. Wir sind auf Untertagebauprojekte
hochspezialisiert und können auf
jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen“,
betont der Sprecher der Konzern-
Geschäftsführung Karl Weidlinger.
Aktuell ist SWIETELSKY bei zahlreichen
großen europäischen Tunnelbauprojekten
engagiert – von Stuttgart 21 über den
Albaufstieg der Bahnstrecke Wendlingen
Ulm bis hin zum Semmering-Basistunnelabschnitt
„Fröschnitzgraben“.
Große technische Herausforderungen
Für die Tunnelbauer der oberösterreichischen
Baugesellschaft, die bereits bei
der Errichtung der ersten Röhre maßgeblich
mitgewirkt hatten, liegen die
besonderen Herausforderungen des
Projektes in der Beherrschung der als
schwierig prognostizierten geologischen
Verhältnisse sowie den zu erwartenden
massiven Wasserzutritten von bis zu
100Litern pro Sekunde.
Das Projekt wird durch die ambitioniert
bemessene Bauzeit und die sicherheitstechnische
Vorgabe, sämtliche Querschläge
noch während der Vortriebsarbeiten
zur Bestandsröhre hin durchzuschlagen
und elektromaschinell auszustatten,
auch zu einer logistischen Mammutaufgabe.
„Durch die Erfahrung und
das spezi sche Know-how unserer exzellenten
Tunnelbau-Spezialisten ist der
Auftrag bei SWIETELSKY in den besten
Händen“, so Weidlinger.
Mehr Sicherheit und schnelleres
Vorankommen
Nach dem Vollausbau wird es keinen
Gegenverkehr im Tunnel mehr geben.
Zwei sicherheitstechnisch topmoderne
Tunnelröhren mit je zwei Fahrspuren
garantieren höchste Sicherheit für alle
Lenkerinnen und Lenker. Die Errichtung
der zweiten Tunnelröhre beseitigt auch
das Nadelöhr auf dem Weg in den Süden
beziehungsweise wieder retour. Die vor
allem im Sommer wiederholt aufgetretenen
Staus sind dann Geschichte. Das
niedrige Tempolimit in einem Gegenverkehrstunnel
ist durch den Vollausbau
ebenfalls nicht mehr erforderlich. Im
Karawankentunnel wird dann wie in
allen zweiröhrigen Tunneln Tempo 100
als Höchstgeschwindigkeit gelten.
Die Meilensteine bis zum Vollbetrieb
Die Ausschreibung für den Neubau der
zweiten Tunnelröhre erfolgte 2017. Mit
dem Bau des mehr als vier Kilometer
langen Tunnelabschnittes auf österreichischer
Seite wird am 10. September
2018 begonnen. Anfang 2024 geht der
knapp acht Kilometer lange Karawankentunnel
in Vollbetrieb. Nach dem
Tunnelanschlag erfolgen der Ausbruch
und die Errichtung der Betonschale der
zweiten Tunnelröhre sowie der Flucht-
und Rettungswege, wobei sowohl von
österreichischer als auch zugleich von
slowenischer Seite aus gearbeitet wird.
Nach der Fertigstellung des Rohbaus
erfolgt der Innenausbau, insbesondere
die Ausstattung mit modernster Sicherheitstechnik.
BO
In besten Händen
»Durch die Erfahrung und das spezifische Know-how unserer
exzellenten Tunnelbau-Spezialisten ist der Auftrag
bei SWIETELSKY in den besten Händen.«
Dipl.-Ing. Karl Weidlinger, SWIETELSKY Baugesellschaft m.b. H.