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32 NEW BUSINESS | SEPTEMBER 2018
Fotos: Reuters, Pixabay, Fotolia/picsfi ve, Andrey Popov
muss der Wahrheit entsprechen und
einer späteren Prüfung standhalten.
Alles andere macht Sie angreifbar. Was
zum gegebenen Zeitpunkt nicht gesichert
ist, kommentieren Sie nicht. Die Information
wird nachgereicht, sobald sie
verfügbar ist.
Zusammenarbeit mit den Medien
Abhängig davon, was passiert ist, wollen
zahlreiche Journalisten mit Ihnen sprechen.
Die österreichischen Tageszeitungen
haben Sie vielleicht noch im Griff – was
aber, wenn über 100 in- und ausländische
Medien nachfragen? Nur wer rechtzeitig
auf Ereignisfälle oder Krisen vorbereitet
ist und sich blitzschnell organisieren
kann, meistert so eine Situation.
Gute Zusammenarbeit mit den Medien
ist hier von Vorteil – auch vor einem
Krisenfall. Wer der Presse gegenüber
aktiv und offen auftritt, schafft eine gute
Kommunikationsbasis. Die ist notwendig,
um den Tag X und die Zeit
danach unbeschadet zu überstehen.
Wer spricht?
Zeit ist im Ereignisfall Mangelware. Unter
Druck passiert es, dass unterschiedliche
Sprecher unterschiedliche Aussagen
machen. Die Zahl der Sprecher
sollte daher so gering wie möglich sein,
im Bestfall gibt es nur einen. Falls sich
die Krise länger hinzieht oder die Anfragen
allein nicht zu bewältigen sind,
dürfen es auch mehr sein. Geben Sie den
verschiedenen Sprechern möglichst klare
Rollen und Kompetenzräume. Die
Abstimmung auf die zu erwartenden
Fragen ist unverzichtbar.
Interne Kommunikation
Jeder Mitarbeiter ist ein möglicher Kommunikator,
jeder verfügt über ein Handy
mit Kamera. Es ist es wichtig, dass
Interne dieselben Informationen bekommen
wie Externe. Sie müssen geschult
werden, bei Anfragen keine Gerüchte
zu streuen oder Mutmaßungen
zu äußern.
Keine falschen Versprechen
Auch unter dem Druck der Medien müssen
Ihre Worte standhalten: Wenn Sie
Informationen in einer Stunde versprechen,
müssen die Informationen dann
auch kommen. Wenn Sie ein Interview
versprechen, müssen sie es geben. Ein
sicheres, professionelles Auftreten gegenüber
den Medien ist im Ereignisfall
entscheidend.
Digitale Zeiten
Journalisten können und werden in kürzester
Zeit Kontakt zu Unternehmenskritikern,
Umweltschützern, Branchenkennern
und Mitbewerbern etc. herstellen,
um sich über die Ereignisse aus
verschiedenen Perspektiven zu informieren.
Dank Social-Media-Plattformen
verbreitet sich das Unglück wie ein
Lauffeuer. Während Ihre Krise gerade
im Gange ist, zieht sie in Echtzeit immer
schneller breitere mediale Kreise – und
fordert raschere Reaktionszeiten.
Haben Sie eine Botschaft
Die Fakten und Zahlen sind gut, aber
nicht gut genug. In Krisensituationen
brauchen Sie eine Botschaft. Die soll vor
allem zukunftsgerichtet und lösungsorientiert
sein. MW
INFO-BOX
Warten Sie nicht auf den Tag X
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen
verfügen selten über die Manpower
und gut geschultes Krisenmanagement.
Wer darüber nicht im Haus verfügt,
erhält professionelle Unterstützung durch
PR- und Mediaagenturen. Präventions-
Workshops, Krisenkommunikationspläne,
Szenarienerstellung und Trainings bis hin
zu Ad-hoc-Einsätzen vor Ort mit Experten
helfen, in Krisensituationen schnell und
richtig reagieren zu können.