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MAI 2021 | NEW BUSINESS 25
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erweitern.“ Doch auch Scale-Deals blieben
auf der Agenda. „Die Konsolidierung
der Automobilindustrie wird zweifelsohne
weitergehen“, so Stricker.
Übernahmepotenzial noch nicht
ausgereizt
Gemessen an anderen Branchen nehmen
sich die M&A-Aktivitäten des Automobilsektors
allerdings noch eher bescheiden
aus. Die Gesundheitsbranche verzeichnete
in den Jahren 2015 bis 2019 fast
viermal so viele Fusionen und Übernahmen,
die Computer- und Elektronikindustrie
kam sogar auf das Sechsfache.
Gerade die schnelllebige Hightech-Branche
kann Fahrzeugherstellern und Zulieferern
als Vorbild dienen – zumal sich
die Geschäftsmodelle aufgrund des zunehmenden
Hard- und Softwareeinsatzes
in der Automobilindustrie angleichen.
Für kapitalkräftige Unternehmen könnten
die Voraussetzungen derzeit kaum
besser sein, um vermehrt zu akquirieren.
Denn Krisenzeiten dämpfen in der
Regel die Erwartungen von Verkäufern.
Zudem ist vielerorts die Kapitaldecke
angespannt. Von Mitte 2019 bis Mitte
2020 sank beispielsweise die Eigenkapitalquote
europäischer Zulieferer
um 9 Prozentpunkte und die der USWettbewerber
sogar um 16 Prozentpunkte.
Vor diesem Hintergrund stellt Dominik
Foucar, Associate Partner bei Bain und
Leiter der Praxisgruppe Automobilzulieferer
für die DACH-Region, fest: „Im
Jahr 2021 dürfte es vermehrt zu kleineren
Übernahmen kommen. Deshalb wird
die Zahl der M&A-Deals auch sicher
wieder steigen – so wie es vor der Corona-
Pandemie war.“
M&A-Kompetenz zügig ausbauen
Automobilhersteller und Zulieferer können
ihre Chancen am Markt nur nutzen,
wenn sie über die passenden Strukturen
und Prozesse verfügen. Im Rahmen der
Bain-Studie werden die fünf entscheidenden
Stellhebel aufgezeigt, mit denen
sich das volle Potenzial von M&A-Transaktionen
heben lässt:
Strategische Einbettung von M&A:
Übernahmen und Kooperationen werden
zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie
und entsprechend
in der Organisation verankert.
Schnelle M&A-Prozesse:
Geschwindigkeit tut not, wollen Automobilhersteller
und Zulieferer vielversprechende
Kandidaten der Hightech-
Branche an Bord holen und Übernahmen
rasch zum Erfolg führen.
Erweiterter Dealfokus:
Angesichts des disruptiven Wandels in
der Automobil- und Mobilitätsbranche
ist es unerlässlich, sich mit Unternehmen
jenseits des bisherigen Kerngeschäfts zu
beschäftigen.
Verbesserte Post-Merger-Integration:
Gerade bei der Übernahme von Technologiespezialisten
ist Fingerspitzengefühl
gefragt, was auch bedeuten kann,
dass zugekaufte Firmen zunächst unabhängig
bleiben.
Monetarisierung des Mehrwerts:
Ansatzpunkte hierfür können sich über
das jeweilige Produkt hinaus bei der Vermarktung
des geistigen Eigentums oder
durch die Nutzung des Geschäftsmodells
des akquirierten Unternehmens ergeben.
„Automobilhersteller und Zulieferer sollten
ihr Know-how in puncto M&A unverzüglich
ausbauen, denn nur so können sie
eine aktive Rolle bei der Konsolidierung
übernehmen, in ihrem Kerngeschäft expandieren
und in neue Geschäftsfelder
vorstoßen“, resümiert Stricker. „Wurde
die Bedeutung von Fusionen und Übernahmen
in der Vergangenheit auch unterschätzt,
jetzt werden M&As zur strategischen
Kernkompetenz, um im Wettbewerb
vorne dabei sein zu können.“ VM
Fotos: Adobe Stock/sdecoret (1), Pexels/Pixabay (2), Bain & Company (3)
Disruptive Veränderungen
»Für Hersteller wie Zulieferer sind Zukäufe eine Möglichkeit,
die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen und
Hard- sowie Softwarekompetenzen zügig zu erweitern.«
Dr. Klaus Stricker, Bain-Partner
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