INNOVATIVE INDUSTRIE
56 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | MAI 2021
Fotos: Austrotherm/Pepo Schuster (1), Austrotherm (2)
RECYCLING STATT THERMISCHER VERWERTUNG
HALBIERT CO2-AUSSTOSS
Nachdem ein regionaler Pilotversuch im Vorjahr von den Kunden
sehr gut angenommen worden ist, entschied Austrotherm,
diesen Recyclingservice gemeinsam mit Logistikpartnern für
die heimische Baubranche österreichweit auszurollen. „Unsere
XPS-Platten eignen sich hervorragend für Recycling und
können dem Produktionsprozess wieder
zugeführt werden – dadurch können
wir CO2-Emissionen und den Ressourcenverbrauch
reduzieren. Wir leisten
damit einen wichtigen Schritt in Richtung
Kreislaufwirtschaft,“ so Heimo
Pascher, technischer Geschäftsführer
der Austrotherm Österreich.
Die hochwertigen XPS-Baustellenverschnitte
werden nicht wie bisher der
thermischen Verwertung zugeführt,
sondern wie produktionsbedingte Verschnitte
FÜR RECYCLING HERVORRAGEND GEEIGNET
»Unsere XPS-Platten eignen sich hervorragend für
Recycling und können dem Produktionsprozess wieder
zugeführt werden – dadurch können wir CO2-Emissionen
und den Ressourcenverbrauch reduzieren.«
Dr. techn. Heimo Pascher,
technischer Geschäftsführer Austrotherm Österreich
im Werk Purbach in einem Brecher zerkleinert, gemahlen
und aufbereitet. Das Granulat wird somit wieder zu
hochqualitativem, klimaschonendem XPS-Dämmstoff verarbeitet.
Dadurch wird nicht nur neuer Rohstoff eingespart,
sondern es werden auch CO2-Emissionen vermieden, die bei
der thermischen Verwertung entstehen würden. „Wir haben
den Einsparungseffekt genau analysiert. Durch das Recycling
reduzieren wir den CO2-Ausstoß in der Entsorgung von Baustellenverschnitten
um mindestens 50 Prozent. Durch jede
Tonne XPS, die wir rückführen, können 1,8 Tonnen CO2 eingespart
werden. Oder eindrucksvoller formuliert, spart jede
Tonne XPS, die wir von Baustellen recyceln, so viel CO2 ein,
wie rd.148 Buchen pro Jahr binden“, sagt Pascher.
AUSTROTHERM-RECYCLING-
SERVICE ALS „KLIMANEUTRALE
DIENSTLEISTUNG“
In Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzexperten
ClimatePartner hat Austrotherm
eine umfassende CO2-Bilanz erstellt. Dabei
werden die CO2-Emissionen der Logistik,
der Wiederaufbereitung und der
thermischen Verwertung der verschmutzten
Abfälle berücksichtigt und mit der
herkömmlichen thermischen Verwertung
der Baustellenverschnitte verglichen. „Die
CO2-Emissionen werden durch Recycling
reduziert. Die verbleibenden nicht vermeidbaren
Emissionen wie beispielsweise
für den Transport werden durch Klimaschutzprojekte
kompensiert. Der
Austrotherm-Abholservice ist somit klimaneutral“,
freut sich Heimo Pascher über
die Kooperation mit ClimatePartner.
Für den Ausgleich der verbliebenen CO2-
Emissionen unterstützt Austrotherm ein
anerkanntes und nach internationalen Standards zerti ziertes
Klimaschutzprojekt der Alpenschutzkommission CIPRA: „Regionale
Projekte in Österreich, nachhaltige Entwicklung im
Alpenraum“. Darüber hinaus gibt es zusätzlich eine internationale
Zusammenarbeit zum Schutz des Regenwaldes im
Amazonasgebiet. BO
INFO-BOX
Über Austrotherm
Die Austrotherm-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen
Umsatz von 343 Millionen Euro und beschäftigte per 31.12. 2020
in Summe 1.100 Mitarbeiter. Die sich in österreichischem Familienbesitz
befi ndliche Austrotherm-Gruppe verfügt nun aktuell
in elf Ländern über insgesamt 23 Produktionsstandorte für
Dämmstoffe. Neben der Zentrale in Wopfi ng und den Werken
in Pinkafeld und Purbach ist der Dämmstoffpionier mit Unternehmen
in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland,
Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ungarn und der
Türkei vertreten.
1
2