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28 NEW BUSINESS | MAI 2021
Foto: Tumisu/Pixabay
chen, um den Arbeitsmarkt wieder in
den Vorkrisenmodus zu bringen. Unter
anderem deshalb, weil die Nachfrage in
einigen Bereichen weiterhin gedämpft
sein wird und Unternehmen mit den
Folgen der Krise zu kämpfen haben.
Einstellungsförderungen subventionieren
Neueinstellungen durch Befreiung
von Lohnnebenkosten
Relativ zu normalen Zeiten wird es dann
noch entscheidender sein, die Beschäftigungsaufnahme
zu stärken und so
eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit
zu dämpfen. „Einstellungsförderungen
subventionieren Neueinstellungen. Beispielsweise
durch eine zeitlich befristete
– vollumfängliche oder auch nur teilweise
- Befreiung von Lohnnebenkosten.
Internationale Erfahrungen legen nahe,
dass mit Bedacht gewählte Einstellungsförderungen
dazu beitragen können,
den Beschäftigungsaufschwung unmittelbar
nach einem wirtschaftlichen Einbruch
und damit in Zeiten hoher Arbeitslosenzahlen
zu steigern“, so Köppl-
Turyna.
Manche Formen dürften positiver
wirken
Zum einen sollte das Instrument zeitlich
befristet aufgesetzt sein, weil das die
Kosteneffektivität erhöht. Zum anderen
empfiehlt es sich, die Zielgruppe der
Maßnahme nicht zu sehr (etwa auf besonders
beeinträchtigte Personen) zu
beschränken, sondern auf breiterer Basis
(etwa alle Arbeitslosen) zu fördern, weil
dann allfällige Stigmatisierungseffekte
eine geringere Rolle spielen. In Bezug
auf die Restriktivität der Kriterien gilt
es, das richtige Maß zu nden.
Zu strenge Kriterien können die administrativen
Kosten für Unternehmen und
die öffentliche Hand erhöhen und damit
die Inanspruchnahme des Instruments
stark beeinträchtigen. Allzu frei gestaltete
Kriterien hingegen können unerwünschte
Mitnahme- oder Verdrängungseffekte
erhöhen.
Zeitpunkt der Umsetzung
entscheidend für ihren Erfolg
Eine zu späte Umsetzung erhöht die
Gefahr, dass sich die Arbeitslosigkeit
verfestigt. Eine zu frühe Umsetzung
wiederum impliziert, dass viele Neueinstellungen
gefördert werden, die auch
ohne die Maßnahme statt nden würden,
die Mitnahmeeffekte also höher sind.
Die Maßnahme sollte deshalb erst kurz
vor ihrem Inkrafttreten beschlossen und
bekanntgegeben werden. Wenn nämlich
Unternehmen die Einführung antizipieren,
werden manche vielleicht längst
geplante Einstellungen noch zurückgehalten
oder wieder zurückgefahren und
erst dann umgesetzt, wenn das Unternehmen
auch eine Subvention dafür
erwarten darf. Dies würde nur die Kosten,
nicht aber die positiven Beschäftigungseffekte
der Maßnahme erhöhen.
Vergleichsweise kosteneffektiv
„Insgesamt legen die Erfahrungen nahe,
dass Einstellungsförderungen vergleichsweise
kosteneffektiv sein können.
Zwar treten auch hier Mitnahmeeffekte
auf, sie sind aber oft geringer als bei anderen
Maßnahmen“, resümiert Köppl-
Turyna. Die Kosten der Maßnahme
fallen außerdem netto geringer aus, weil
die zusätzlichen Beschäftigungseffekte
die öffentlichen Einnahmen (etwa aus
Sozialversicherungsbeiträgen und der
Einkommensteuer) erhöhen und eine
Reduktion der Arbeitslosigkeit die Ausgaben
für Arbeitslosenunterstützung
reduziert. Damit kann sich die Maßnahme
zum Teil selbst nanzieren.
Duale Aus- bzw. Weiterbildung für
Menschen im Haupterwerbsalter
Einstellungsförderungen können den
Beschäftigungsaufbau also unterstützen,
aber auch andere Instrumente sollten
nicht aus dem Blickfeld geraten: Manche
Arbeitsplätze werden wohl auch nach
Überwindung der Corona-Pandemie
nicht mehr sinnvoll aufrechterhalten
werden können. In anderen Bereichen
hingegen wird die Nachfrage nach qualifizierten
Fachkräften hoch sein. Zu
diskutieren ist daher auch, inwieweit
bereits bestehende Formen der dualen
Aus- bzw. Weiterbildung ausgebaut und
erweitert werden können – gerade auch
für Menschen im Haupterwerbsalter. In
einer mittel- und längerfristigen Betrachtung
sollten zudem weitere Maßnahmen
gesetzt werden, um die hohe Abgabenbelastung
des Faktors Arbeit zu reduzieren
und auf diese Weise Arbeitsangebot
und -nachfrage sowie die Entwicklung
der Einkommen der privaten Haushalte
zu stärken. BO