Automatisiertes Aufbringen von Klebestreifen auf einem 3D-Objekt
etwa um den Roboter auf dreidimensionalen
Oberflächen genau vorgegebene Schnitte setzen
zu lassen oder ein gekrümmtes 3D-Objekt mit
einer aufgesprühten Materialschicht zu versehen,
die an jedem Ort genau die richtige Dicke
hat.“
Nicht alle Aufgaben können Maschinen ganz
allein übernehmen: Die Gruppen an der TU
Wien und am AIT Austrian Institute of Technology
entwickelten auch Methoden, mit denen
Mensch und Maschine besser zusammenarbeiten
können. Der Mensch kann die Maschine
gezielt führen, und diese lernt dabei das richtige
„Die Produktionstechnik und der Einsatz fl exibler,
lernfähiger und adaptiver robotischer Systeme
werden sich in den nächsten Jahren kontinuierlich
weiterentwickeln und zum Teil massiv verändern.“
TU Wien & AIT Austrian Institute of Technology
Verhalten. „So kann Automatisierung auch für
Kleinserien sinnvoll werden, wo es sich bisher
aufgrund des großen Programmieraufwands
nicht gelohnt hätte, die Maschinen eigens anzupassen“,
sagt Tobias Glück, Leiter der Forschungsgruppe
Complex Dynamical Systems
am AIT. Dazu ist es notwendig, fortgeschrittene
Methoden der Umgebungserkennung, der automatisierten
Planung sowie Greiftechnologien zu
entwickeln und diese synergetisch für die spezifischen
Anforderungen zu kombinieren.
110 AUTOMATION-GUIDE 2021
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Die Arbeiten finden auch im internationalen
Wissenschaftsbetrieb großen Anklang, wie
durch den Mechatronics Paper Prize Award
2020 für einen Beitrag im Journal „Mechatronics“
aus dem Jahr 2018 und eine Veröffentlichung
in der IEEE Transactions on Robotics
bestätigt wird. „Durch die enge Zusammenarbeit
zwischen der TU Wien und dem AIT versuchen
wir, die Ergebnisse der Grundlagenforschung
sehr schnell in den Markt zu bringen
und für die industrielle Praxis effektive Lösungen
zu erarbeiten. Die Arbeiten an der TU
Wien fokussieren sich dabei sehr stark auf den
Prof. Andreas Kugi,
Bereich der grundlagenorientierten Methodenentwicklung,
und am AIT versuchen wir, systematisch
den Reifegrad der entwickelten Technologien
zu erhöhen“, erklärt Andreas Kugi. „Die
Produktionstechnik und der Einsatz flexibler,
lernfähiger und adaptiver robotischer Systeme
werden sich in den nächsten Jahren kontinuierlich
weiterentwickeln und zum Teil massiv verändern“,
ist er weiters überzeugt. „Darin sollten
wir eine Chance sehen und die Entwicklung
aktiv mitgestalten.“
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Fotos: Christian Hartl-Nesic (1), AIT (2)