viel Geld und Engagement in die Ausbildung
junger Menschen, sondern weil wir vom Wert
der Lehre überzeugt sind und gut ausgebildete
Fachkräfte brauchen, um wettbewerbsfähig zu
bleiben. Wir können derzeit viele Lehrstellen
nicht besetzen, weil es zu wenige bzw. nicht die
passenden Bewerber für unsere Anforderungen
im Bereich der Digitalisierung gibt. Vor allem
bei den Bewerbern mit Matura oder den HTLAbbrechern
ist die Zahl stark zurückgegangen“,
so Hesoun. Aber auch wegen der Coronabedingt
fehlenden Schnuppertage bei Unternehmen,
des Ausfallens von Veranstaltungen zur
Berufsorientierung, der Corona-Aufstiegsklausel
und aufgrund von vereinfachten Maturaregelungen
wegen der Pandemie gibt es aktuell
nur noch etwa halb so viele Interessenten wie in
den vergangenen Jahren. Ein Grund für fehlende
Bewerbungen ist auch der Irrglaube, dass die
Erfolgschancen einer Bewerbung in Zeiten von
Corona geringer wären als sonst. „Das Gegenteil
ist aber der Fall, denn in Österreichs Betrieben
stehen kurz- und mittelfristig mehrere Tausend
Lehrstellen frei, und es wird händeringend um
Lehrlinge geworben“, sagt Werner Steinecker,
Präsident des Vereins Zukunft.Lehre.Österreich.
LERNEN AUS DER KRISE
„Das vergangene Jahr verdeutlichte, dass die
Herausforderung beim Krisenmanagement
nicht darin liegt, die Zukunft vorherzusagen,
sondern vielmehr darin, mit dem Unvorhersehbaren
umgehen zu können. Unternehmen
müssen ihren Fokus auf den Aufbau einer
grundlegenden Resilienz legen, um zukünftigen
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Herausforderung gewachsen zu sein“, so Kristof
Wabl, Forensics & Crisis Leader bei PwC Österreich.
Zu diesem Befund kommt er mit Blick
auf den zweiten Global Crisis Survey von PwC,
der ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie
die Reaktionen der globalen Geschäftswelt
untersucht hat. An der Umfrage nahmen mehr
als 2.800 Führungskräfte aus 29 Branchen und
„Das vergangene Jahr verdeutlichte, dass die Herausforderung
beim Krisenmanagement nicht darin liegt,
die Zukunft vorherzusagen, sondern vielmehr darin,
mit dem Unvorhersehbaren umgehen zu können.“
Kristof Wabl, Forensics&Crisis Leader bei PwC Österreich
Fotos: Mediamodifier/Pixabay (1), PwC Österreich (2)
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