händisch, sondern weitgehend automatisiert
vollzogen. Dazu kommt, dass erstmalig eine
durchgängige Strom- und Datenverbindung am
Wagen sichergestellt wird. Mit der DAK wollen
die RCG und andere Player des Schienengüterverkehrs
eine Grundlage für automatisierte
Betriebsabläufe schaffen – wie automatische
Bremsproben oder Zugintegritätsprüfungen.
Denn Europa hinkt in dieser Hinsicht hinterher,
da es der letzte Kontinent ist, der manuelle
Standardkupplungen verwendet.
Das letzte Wort ist freilich auch in dieser Sache
noch nicht gesprochen. Es ist nicht zuletzt eine
Kostenfrage, und wer die Rechnung schlussendlich
zu welchen Teilen übernimmt, ist noch
offen. Die Umrüstkosten werden europaweit
auf zwischen 6,4 und 8,6 Milliarden Euro
geschätzt, wobei hier auch schon Automatisierungskomponenten
berücksichtigt sind. Aus der
vom deutschen BMVI beauftragten Migrationsstudie
(hwh Gesellschaft für Transport- und
Unternehmensberatung mbH) geht jedoch hervor,
dass bei der Einführung der DAK europaweit
194 AUTOMATION-GUIDE 2021
ein Nutzenpotenzial von zumindest
760 Millionen Euro pro Jahr durch Automatisierung,
Effizienzsteigerung und Sicherheit, Umfeld
und Marktpotenzial zu erwarten ist. Damit ist
die Automatisierung und Digitalisierung auch
im Schienengüterverkehr nicht aufzuhalten.
INFO-BOX
RCG: Güterverkehr der ÖBB
Der Bahnlogistiker Rail Cargo Group (RCG)
bringt in 18¢Ländern mit seinen 9.340 Mitarbeitenden
aus 34 Nationen jährlich 460.000
und damit täglich rund 1.260 Züge sicher an
ihr Ziel. Mit ihren End-to-End-Logistiklösungen
transportiert die RCG pro Jahr 95¢Millionen
Nettotonnen. Mit einem Schienenanteil
von 28,2¢Prozent am Gesamtgüteraufkommen
in Österreich ist sie Spitzenreiter in
Europa und spart österreichweit jährlich
rund 1,1 Millionen Tonnen CO½. Operative
Leit gesellschaft der Rail Cargo Group ist die
Rail Cargo Austria AG.
www.railcargo.com
Foto: ÖBB/Roland Rudolph