Fotos: ZKW Group
Das ZKW-Projektteam mit Cobot (v.´l.´n.´r.): Christian Blamauer, Christian Huber, Cobot, Matthias Wieser,
Michael Schöbinger, Daniel Masek (nicht auf dem Bild: Harald Kerschner)
2021 AUTOMATION-GUIDE 79
SICHERHEIT FÜR BEDIENER ENTSCHEIDEND
Größte Herausforderung in der Programmierung
des Cobot war es, die Sicherheit für das
Bedienpersonal zu gewährleisten. „Wir haben
die möglichen Gefahrenstellen genau analysiert,
bewertet und in einem Sicherheitskonzept
umgesetzt, etwa mittels einer beweglichen
Schraubspindel. Wenn die Sensoren des Roboters
oder die Schraubspindel beispielsweise
einen Widerstand oder eine Kollision bei der
Bewegung erkennen, geben Sensoren diese
Information an die Sicherheits- und SPS-Steuerung
des Roboters weiter. Dann stoppt beziehungsweise
weicht der Cobot sofort aus. Ein
normaler Industrieroboter kann das nicht“, so
Christian Blamauer, ZKW Cobot-Projektleiter.
Das Ausklinken des Spindel-Mundstücks benötigt
nur sehr geringe Kraft. Das System kann
eine eventuell auftretende Kollision zwischen
z. B. Schraubspindel, Finger und Leuchtenband
sofort erkennen und entschärfen. Diese Entwicklung
wurde auch beim europäischen
Patentamt eingereicht. Dass sich das System in
der Praxis bewährt hat, bestätigt auch die ZKWMitarbeiterin,
die mit dem Cobot zusammenarbeitet:
„Ich brauche die Arbeit des Cobot
nicht zu kontrollieren, ich vertraue dem Roboter
blind. Wir sind ein gutes Team, ich erspare
mir das anstrengende händische Eindrehen der
Schrauben.“
Die Vorteile der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit
wiegen die Investitionskosten auf.
Mensch-Roboter-Kollaboration hilft, die Wirtschaftlichkeit
der Fertigung zu steigern. Denn
Roboter und Bediener arbeiten parallel. Zusätzlich
lässt sich die Qualität aufgrund des erhöhten
Automatisierungsgrads weiter absichern.
Die integrierten Scanner erfassen die Seriennummer
jedes Bauteils. Fehlerhafte Chargen
lassen sich dadurch einfach nachvollziehen.
„Zukünftig könnten weitere Arbeitsschritte in
der Produktion, etwa rund um das Handling
von Komponenten, mit dem Cobot unterstützt
werden“, so Oliver Schubert.