Ein Team des Fraunhofer-Instituts IKTS hat eine Anlage für das Multi Material Jetting entwickelt, mit
der sich unterschiedliche Werkstoffe zu einem einzigen additiv gefertigten Bauteil vereinen lassen.
mische und elektrische Leitfähigkeit erhält“,
sagt Scheithauer. Mit MMJ lässt sich beispielsweise
der Zünder in einem Satellitentriebwerk
aus Keramik herstellen, der direkt integriert ist
und zudem elektrisch leit fähige und elektrisch
isolierende Bereiche in einem einzigen, extrem
robusten Bauteil vereint. Nötig sind dazu drei
Dosiersysteme: eins für ein stützendes Supportmaterial,
das während der Wärmebehandlung
im Ofen zersetzt wird, ein zweites für die elektrisch
leitfähige und ein drittes für die elektrisch
isolierende Komponente. Auch im Bereich
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Consumer-Produkte sind zahlreiche Anwendungen
denkbar, etwa eine zweifarbige keramische
Uhrenlünette, die als individuelles Einzelstück
für einen Kunden produziert wird.
„Wir könnten beispielsweise auch die Rohlinge
für Werkstücke aus Hartmetall fertigen. Da die
Dosiersysteme extrem präzise arbeiten, sind die
Rohlinge schon sehr nahe an der Endkontur
und müssen anders als bei herkömmlichen Verfahren
kaum mehr aufwendig nachgeschliffen
werden. Das ist bei Hartmetall ein großer Vorteil“,
schließt Scheithauer.
Foto: Fraunhofer-Institut IKTS