Foto: Fraunhofer IPT
5G-Sensorik zur Kollisionskontrolle schützt Werkzeugmaschinen und Bauteile vor Schäden.
2021 AUTOMATION-GUIDE 139
Frequenzen zwischen 24 und 28 Gigahertz. Der
Millimeter-Wellenlängenbereich in der Produktion
ist bisher neu und kaum erprobt.
Der größere Spektralbereich erlaubt jedoch
noch höhere Datenraten und geringere Latenzen
als in die bisherigen Systeme, sodass auch
besonders zeitkritische Anwendungen, wie eben
die Kollisionsdetektion, nun damit umgesetzt
werden können.
BLAUPAUSE FÜR WEITERE ANWENDUNGEN
Das neue Testsystem im Millimeter-Wellenlängenbereich
wird vom Fraunhofer IPT im Kontext
des 5G-Industry Campus Europe getestet
und erprobt, wo Fraunhofer gemeinsam mit
seinen Forschungspartnern industrielle
5G- Anwendungen erforscht.
„So können wir nun auch Prozesse kontrollieren
und steuern, die bisher aufgrund ihrer Komplexität
technisch kaum zu beherrschen waren.
Indem wir die enormen Datenmengen, die im
Fräsprozess entstehen, innerhalb kürzester Zeit
erfassen, verarbeiten und in die Werkzeugmaschine
zurückspielen können, eröffnet 5G völlig
neue Anwendungsfelder für unsere Projektpartner“,
erklärt Niels König, seines Zeichens Koordinator
des 5G-Industry Campus Europe am
Fraunhofer IPT.
INFO-BOX
5G-Industry Campus Europe
Mit dem 5G-Industry Campus Europe ging
im Mai 2020 die eigenen Angaben zufolge
größte 5G-Forschungsinfrastruktur
Europas ans Netz. Dort erforscht und erprobt
das Fraunhofer IPT gemeinsam mit
seinen Aachener Forschungspartnern die
ersten industriellen 5G-Anwendungen. In
insgesamt sieben Teilprojekten werden unterschiedliche
Anwendungsszenarien von
5G-Sensorik für die Überwachung und Steuerung
hochkomplexer Fertigungsprozesse
über mobile Robotik und Logistik bis hin zu
standortübergreifenden Produktionsketten
untersucht. Außerdem testen die Aachener
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
den Einsatz moderner Edge-Cloud-Systeme
zur schnellen Verarbeitung von Daten, um
die Potenziale von 5G in der vernetzten,
adaptiven Produktion auszuschöpfen.
www.5G-Industry-Campus.com