spielsweise mit dem Ziel, dass sich Aufträge in
Echtzeit umleiten lassen, falls die ursprünglich
vorgesehenen Fertigungsressourcen nicht mehr
verfügbar sind. Zudem gehe es darum, dass
Produkthersteller ihre Fertigungsstrukturen
schneller und kostengünstiger umstellen können,
sobald sich die Kundennachfrage ändert.
Im Zentrum dieser Optimierungsarbeit stehe
die verbesserte Integration der beteiligten OT-
und IT-Systeme.
Neben den Anwendungsfällen Predictive Maintenance
und Flexibilisierung der Produktion
bereiten die Plattformen den Boden für zahlreiche
weitere Einsatzfelder. Zu den derzeit wichtigsten
zählt ISG digital abgeleitete Verbesserungen
von Produktqualität und -design sowie
verbesserte Kenntnisse über den Produktbetrieb
und den Zustand der Lieferkette. Bei all diesen
Aufgaben gehe es nicht nur darum, die immer
komplexer werdende Sensorik der eingesetzten
Produktionstechnik auszuwerten. Mindestens
genauso wichtig sei es, die Maschinendaten mit
weiterführenden Daten anzureichern. So zum
Beispiel mit Daten zum Verlauf der aktuellen
146 AUTOMATION-GUIDE 2021
Nachfrageentwicklung. Hierzu verarbeiten die
Plattformen große Mengen an strukturierten
und unstrukturierten Daten aus einer Vielzahl
von Informationsquellen. Somit liege eine der
wesentlichsten Anforderungen darin, die unterschiedlichen
Datenformate zu normieren, um
eine konsolidierte Sicht auf die Gesamtheit der
Daten zu erhalten.
Ungeachtet all dieser Entwicklungschancen
arbeite die Mehrzahl der installierten Lösungen
derzeit eher standortbezogen, gibt Studienleiter
Henning Dransfeld zu bedenken. Gleichzeitig
stellt er jedoch in Aussicht: „Mehr und mehr
Anwenderunternehmen gehen dazu über, ihre
Standorte über eine Industrial-IoT-Plattform zu
vernetzen. Ziel ist es, die Best Practices und die
Intelligenz der einzelnen Produktionsstätten
unternehmensweit zu nutzen.“ Unter anderem,
so Dransfeld weiter, helfe dieses Wissen dabei,
im Zuge eines Edge-Manufacturing-Ansatzes
wieder näher beim Kunden zu produzieren. In
vielen Fällen verbinde sich damit der Wunsch,
unabhängiger von handelspolitischen Veränderungen
zu werden. Gleiches gelte für den