Fotos: ÖBB/Roland Rudolph (1), ÖBB/Peschl (2), ÖBB/Marek Knopp (3)
Europa ist der letzte Kontinent, der im Schienengüterverkehr noch auf manuelle Standardkupplungen
setzt. Das soll sich bis 2030 ändern.
2021 AUTOMATION-GUIDE 193
verschiedener Hersteller auf Herz und Nieren
getestet. Diese Erfahrungen dienen dem Konsortium
als Entscheidungsgrundlage, um sich
auf ein gemeinsames Kupplungsdesign zu einigen,
das den Anforderungen aller entspricht.
Danach soll ein „Demonstratorzug“ durch
Europa fahren, um mit der favorisierten Kupplung
mehr Betriebserfahrung zu sammeln.
Bis 2030 sollen Züge in ganz Europa mit der
neuen Technologie ausgestattet sein, damit den
Schienengüterverkehr in Europa revolutionieren
und dazu beitragen, dass dieser eine wesentliche
Rolle im europäischen Mobilitätssystem
der Zukunft spielt. Das deutsche Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur
(BMVI) finanziert das Projekt in den nächsten
knapp zwei Jahren mit rund 13 Millionen Euro,
die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) fördert die österreichische Beteiligung
und betriebliche Vorbereitung mit rund
einer Million Euro.
Die Kupplung ist dazu da, um Wagen zu einem
Zug zu verbinden. Derzeit müssen Güterwaggons
noch per Hand aneinander gekuppelt und
kontrolliert werden. In Zukunft sollen die
Wagen mit einer Digitalen Automatischen
Kupplung miteinander verbunden
werden – also einer
Mittelpufferkupplung mit
einer Luft, Strom- und
Datenleitung. Im Vergleich
zur reinen Schraubenkupplung
wird damit der Kupplungsvorgang
nicht mehr
„Mit End-to-End-Digitalisierung des
gesamten Logistikprozesses werden
wir den Schienengüterverkehr
einfacher und e© zienter gestalten.“
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender
3 der ÖBB-Holding AG
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