Saubere Zuführtechnik
Wenn Schmutzpartikel zum produktionsbedrohenden
Risiko werden
Trotz enormer Leistungssteigerung ist das Grundprinzip für manuelle
Montagearbeiten im Wesentlichen seit den Anfängen der Industrialisierung
erhalten geblieben. Erst die zunehmende Automatisierung und die Digitalisierung
haben die Produktmontage revolutionär beeinflusst. Vollautomatische Anlagen
werden heute dank intelligenter, Industrie-4.0-fähiger Hard- und
Softwarekomponenten ferngesteuert betrieben und sind mit korrelierenden
Systemen, etwa aus der Zuführtechnik, vernetzt.
Das Jahr 1908 war sowohl für den motorisierten
industrielle Montage eines der historisch bedeutendsten
Automobil auf den Markt, welches in großen
Stückzahlen zu einem bezahlbaren Preis gefertigt
werden konnte. Damit war nicht nur das Zeitalter
des massentauglichen Individualverkehrs angebrochen,
industrielle Serienproduktion im Automobilbau
gegeben. Durch die voranschreitende Rationalisierung
Arbeitsteilung – wurde die Montage zunehmend
effizient genug, um später bereits bis zu
9.000 Autos täglich zu produzieren.
Doch trotz einer enormen Leistungssteigerung sei
das Grundprinzip für manuelle Montagearbeiten
im Wesentlichen erhalten geblieben, erläutert
Thomas Lederer, Anwendungsexperte für
Schraubtechnik und Automation bei der
DEPRAG SCHULZ GMBH u. CO. Erst die
zunehmende Automatisierung und die Digitalisierung
110 Personenverkehr wie auch für die
Jahre. So brachte die Ford Motor Company
damals mit dem „Modell T“ erstmals ein
sondern durch die erstmalige Fließbandmontage
wurde auch der Startschuss für die
– unter anderem in Form hochgradiger
hätten die Produktmontage schließlich revolutionär
INDUSTRIE-GUIDE 2018/19
beeinflusst. Vollautomatische Anlagen
würden inzwischen – dank intelligenter, Industrie-
4.0- fähiger Hard- und Softwarekomponenten –
vielfach ferngesteuert betrieben und seien mit
korrelierenden Systemen, etwa aus der Zuführtechnik,
vernetzt. So werde heute ein Bauteil in die
Montageanlage befördert und positioniert, während
gleichzeitig bereits Verbindungselemente wie
Schrauben oder Muttern lagerichtig sortiert, vereinzelt
und direkt in das Schraubwerkzeug eingespeist
würden – „und das alles in nur wenigen
Augenblicken“. Relevanzänderungen von aktuellen
und zukünftigen Einflussfaktoren oder immer
neue Anforderungen würden die Branche aber
unaufhörlich zu weiterem Fortschritt zwingen.
Milliarden Transistoren auf kleinster Fläche
Einer dieser mittlerweile höchst relevanten
Gesichtspunkte sei die voranschreitende Miniaturisierung.
Moderne Prozessoren mit wenigen
Quadratmillimetern Größe würden aktuell mit
mehreren Milliarden Transistoren bestückt. Bei
solch kleinen Strukturen im Nanometerbereich
seien aber die meisten Schmutzpartikel vergleichsweise
riesig und könnten, je nach Anwendung,