2018/19 INDUSTRIE-GUIDE 163
Startschuss für digitale Bootcamps
„Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema für
unsere Betriebe, während gleichzeitig die Anforderungen
an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
durch die Digitalisierung steigen“, ist auch
Bundesministerin Margarete Schramböck überzeugt.
Deswegen wurde vom Ministerium das
Bildungsmodell der digitalen Bootcamps ins
Leben gerufen. „Mit den digitalen Bootcamps
wollen wir dem entgegenwirken und frischen
Wind in die berufliche Aus- und Weiterbildung
bringen.“ Neben dem Fachkräftemangel sind die
Arbeitsplatzsicherung durch Aus- und Weiterbildung
der Mitarbeiter, der Aufbau von Wissen
sowie die Schaffung von Netzwerken mit Unternehmen
und Hochschulen erklärtes Ziel der vorerst
als Pilotprojekt angelegten digitalen Bootcamps.
„Bei der betrieblichen Aus- und Weiterbildung
setzen wir auf Spezialisierung und aktuelle
Themen der jeweiligen Branche. Damit schaffen
wir einen größtmöglichen Anwendungsnutzen
und erweitern das Know-how in den Firmen“, so
Schramböck.
Die digitalen Bootcamps sollen über einen Zeitraum
von vier Monaten eine berufsbegleitende
Ausbildung (bei neun Wochen reiner Ausbildungszeit)
in Schwerpunktbereichen wie Artificial
Intelligence, Big Data, Data-Engineering oder
Blockchain vermitteln. „Wichtig ist, dass die
Schulungen praxisnah sind, sonst bringen sie zu
wenig Mehrwert. Mit den digitalen Bootcamps
holen wir Innovation in die Unternehmen und
spannen ein breites Wissensnetzwerk zu anderen
Unternehmen und Hochschulen“, sagt Schramböck.
In Gruppen von bis zu 20 Personen (aus
mindestens fünf Unternehmen), die sich in Branchenschwerpunkten
wie zum Beispiel Life-Sciences
oder Automotive zusammenfinden können,
bietet sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
die Möglichkeit zur Weiterbildung und Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle.
Richtige Maßnahme gegen Fachkräftemangel im
technisch-naturwissenschaftlichen Bereich
Mit dem kürzlich beschlossenen Ausbau des FHSektors
in den Studienrichtungen Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik
(MINT) wurde im Oktober 2018 wohl eine der
bedeutendsten Maßnahmen im Kampf gegen den
vorherrschenden Fachkräftemangel gesetzt.
„Minister Faßmann setzt mit dem Plus von
450 neuen FH-Plätzen im MINT-Bereich ab dem
aktuellen Wintersemester eine absolut richtige
Maßnahme. Die Wirtschaft begrüßt diesen
Schritt, denn er wird in einem Bereich des großen